24. November 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Bayern holen Pokal – Sieg gegen Oldenburg

Die Bayern-Basketballer spielen bislang eine durchwachsene Saison. Mit dem Titel im Pokal erfüllen sie aber früh eine Vorgabe ihres Präsidenten - und tanken Selbstvertrauen für die nächsten Wochen.

Die Basketballer des FC Bayern München haben zum vierten Mal den deutschen Pokal gewonnen und einer bislang enttäuschend verlaufenden Saison damit frühzeitig eine positive Wendung gegeben.

Die in der Liga und der Euroleague den Erwartungen hinterher hinkenden Münchner setzten sich im Finale gegen Gastgeber EWE Baskets Oldenburg klar mit 90:78 (43:35) durch und feierten ihren vierten Pokaltitel.

Bayern-Präsident Herbert Hainer gratulierte den Akteuren auf dem Parkett direkt, im Interview bei Magentasport sagte er: «Das fühlt sich natürlich super an. Wir haben ein ganz tolles Wochenende gehabt. Die Mannschaft ist toll aufgetreten. Es gibt keine zwei Meinungen, dass wir verdient Pokalsieger geworden sind.» Die jüngsten Rückschläge begründete Hainer auch mit den vielen Verletzungen im Kader. Der Präsident fügte an: «Beim FC Bayern steht man immer unter Druck.»

Oldenburgs Pedro Calles stand etwas bedröppelt am Spielfeldrand und gestand ein: «Das ist nicht das beste Gefühl. Ich bin trotzdem stolz auf meine Spieler. Wir waren nicht gut genug, um die Bayern zu besiegen. Die Bayern haben sehr viel Erfahrung, wir haben heute ein wenig an Erfahrung gewonnen.»

Letztmals hatte das Starensemble von der Isar den Cup 2021 geholt. Die Oldenburger verpassten ihren zweiten Pokaltriumph nach 2015, als sie ebenfalls in eigener Halle triumphiert hatten. Bester Werfer bei den Bayern waren Corey Walden und Vladimir Lucic mit je 18 Punkten. Für Lucic war es nach langer Verletzungspause ein Comeback nach Maß. Bei den Hausherren kam DeWayne Russell auf 28 Zähler.

Rubit-Verletzung trübt Bayern-Freude

Am Samstag hatten sich die Bayern im Prestigeduell gegen Titelverteidiger Alba Berlin mit 83:77 durchgesetzt und dabei vor allem mit ihrer intensiven Defensive überzeugt. Allerdings mussten die Münchner den Sieg teuer bezahlen. Augustine Rubit schied mit Verdacht auf Achillessehnenriss aus und droht den Bayern monatelang zu fehlen.

Rubit wurde am Sonntag bereits operiert. «Er wird gerade operiert in Murnau in der Nähe von München. Es sieht nicht gut aus, es ist eine Verletzung der Achillessehne. Es sieht nicht gut aus», sagte Geschäftsführer Marko Pesic vor dem Endspiel bei MagentaSport. Mehr Details konnte der Funktionär zunächst nicht nennen. An Krücken und mit Tränen in den Augen war der 33 Jahre alte Amerikaner am Samstagabend aus der Halle gehumpelt. Rubit war in der zweiten Halbzeit umgeknickt.

Bayern-Coach Trinchieri hatte das Finale deshalb auch unter das Motto «Siegen für Rubit» gestellt. «Wir werden auch für ihn spielen und kämpfen», hatte Trinchieri angekündigt. «Rubit ist wie ein Kuchen. Jeder sollte ein Stück davon nehmen und einen Teil seiner Aufgaben übernehmen.» Auf der Ersatzbank hatten die Bayern zudem das Trikot des Power Forwards ausgelegt.

Bayern mit starkem Beginn

Und in der Tat schien die schwere Verletzung die Bayern-Mannschaft noch einmal enger zusammenrücken zu lassen. Die Bayern starteten mit viel Energie in die Partie und zogen schnell auf 13 Punkte davon. Bei den Gastgebern hielt anfangs nur Russell dagegen. Der Point Guard aus den USA, der schon beim 92:86 in Halbfinale gegen die MHP Riesen Ludwigsburg mit 26 Punkten überragt hatte, erzielte die ersten elf Zähler der Niedersachsen und hielt Oldenburg so zumindest etwas im Spiel.

Im zweiten Viertel ließen die Bayern etwas nach, angetrieben von den 6200 Zuschauern in der ausverkauften Arena kam Oldenburg wieder bis auf drei Punkte heran (34:37). Zur Pause hatte sich der Favorit aus München aber wieder auf acht Zähler abgesetzt (43:35). Nach dem Seitenwechsel bauten die Bayern ihren Vorsprung sogar auf 17 Punkte aus – die Partie war damit frühzeitig entschieden. Zwar steckte Oldenburg nie auf, richtig gefährlich werden konnten die EWE Baskets dem großen Favoriten aber nicht mehr.

Lars Reinefeld, dpa