Nach sechs Jahren Wartezeit hat Gina Lückenkemper ihren zweiten Titelgewinn bei deutschen Hallen-Meisterschaften gefeiert. Die Doppel-Europameisterin siegte am Samstag in Dortmund im 60-Meter-Sprint in 7,17 Sekunden. Zuletzt war die 26 Jahre alte Leichtathletin vom SCC Berlin 2017 Hallen-Meisterin geworden.
Irritationen gab es um die erst angezeigte Siegerzeit von 7,05 Sekunden. «Die Zeit so hochzuwerten, halte ich für fragwürdig», sagte Lückenkemper nach der deutlichen Korrektur irritiert. «Ich hätte so eine Zeit nicht ausgeschlossen.» Zweite wurde Lisa Mayer aus Wetzlar (7,21) vor Alexandra Burghardt (Burghausen/7,22). Mit den beiden hatte Lückenkemper Staffel-Gold bei der EM 2022 in München gewonnen.
5000-Meter-Europameisterin Konstanze Klosterhalfen holte den Titel über 3000 Meter. Die Leverkusenerin siegte an ihrem 26. Geburtstag in 8:34,89 Minuten. Nur sie selbst war bei ihrem deutschen Rekord in 8:32,47 Sekunden schneller. Damit unterbot sie zugleich die Norm für die Hallen-EM Anfang März in Istanbul.
«Es ist etwas Besonderes, ich bin super happy», sagte sie nach dem Gewinn des dritten Meistertitels nach 2017 und 2018. Zweite wurde Hanna Klein aus Tübingen in 8:36,83 Minuten vor der Leverkusenerin Lea Meyer, die 8:50,83 Minuten lief.
Geteilter Titel im Stabhochsprung
Der EM-Zweite Bo Kanda Lita Baehre und Torben Blech mussten sich den Titel im Stabhochsprung teilen. Die beiden Leverkusener überquerten 5,72 Meter und gewannen jeweils ihren dritten Meistertitel unter dem Hallendach. Der 23-jährige Lita Baehre hatte schon 2019 und 2020 Platz eins belegt, Blech war 2021 und 2022 Erster. «Der geteilte Titel ist weniger wert. Ich hätte ihn gerne allein gewonnen», sagte Lita Baehre ehrlich.
Vor dem Finale war der im Alter von 50 Jahren gestorbene frühere Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger für seine Verdienste gewürdigt worden. «Das ist das Mindeste, was man tun konnte. Er war ein Vorbild auch für mich», meinte Blech. Der einstige Ausnahmespringer Lobinger hatte jahrelang gegen den Krebs gekämpft.
Dreispringer Max Heß verlängerte sein Abonnement auf den Titel. Unangefochten sicherte sich der Ex-Europameister aus Chemnitz zum siebten Mal seit 2016 den Sieg. Mit einer Weite von 16,73 Metern hielt er die Konkurrenz weit auf Distanz. Vizemeister Joel Kuluki (Lübeck) schaffte bei seinem besten Sprung 15,17 Meter.
Weitere Nachrichten
Bellinghams Fallrückzieher rettet England vor Blamage
England gewinnt Team-WM der Darts-Profis
Spaniens «wunderbare Mannschaft» fordert DFB-Elf