Weltverbandschef Mohammed Ben Sulayem will sich nach Kritik an seiner Amtsführung künftig weniger ins Tagesgeschäft der Formel 1 einmischen.
Der Präsident des Internationalen Automobilverbands Fia teilte den zehn Rennställen in einem Schreiben mit, er werde sich künftig auf strategische Fragen konzentrieren. Der Schritt sei bereits länger geplant gewesen, versicherte Ben Sulayem Medienberichten zufolge. Die Fia wehrte sich gegen den Eindruck, die Entscheidung sei eine Reaktion auf die jüngsten Verstimmungen zwischen den Formel-1-Spitzen und dem Weltverbandschef.
Ansprechpartner für tagesaktuelle Fragen der Formel 1 sei beim Dachverband von jetzt an der Einsitzer-Sportdirektor Nikolas Tombazis, hieß es in dem Brief an die Teams. Diese neue Struktur habe Ben Sulayem zu Beginn seiner Präsidentschaft angekündigt, betonte die Fia auf Nachfrage.
Der Fia-Chef hatte zuletzt mehrfach für Irritationen in der Formel 1 gesorgt. So sorgte der mit dem verschärften Bann für das Tragen von Schmuck und privater Unterwäsche im Cockpit für Unmut im Fahrerlager. Sein Werben für das US-Projekt des Andretti-Rennstalls, der sich um einen Platz in der Rennserie bemüht, ärgerte die Geschäftsführung der Formel 1. Ähnlich war es, als Ben Sulayem ein angebliches 20-Milliarden-Angebot aus Saudi-Arabien für den Kauf der Formel 1 als «aufgeblasen» bezeichnet hatte.
Der 61-Jährige aus Dubai hatte das Amt bei der Fia im Dezember 2021 angetreten. Er folgte auf den Franzosen Jean Todt. Die Fia ist als Dachverband auch für eine Reihe anderer Rennserien zuständig. Ben Sulayem war selbst früher als Rallyepilot aktiv.
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