LeBron James kämpfte massiv mit den Tränen, als ihm der bisherige Rekordhalter Kareem Abdul-Jabbar symbolisch einen Basketball überreichte.
Beim 130:133 (66:76) gegen die Oklahoma City Thunder brach James mit seinen 38 Punkten den Rekord, den Abdul-Jabbar fast 39 Jahre gehalten hatte. Vor den eigenen Fans der Lakers in Los Angeles zog der Star im dritten Viertel gegen die Oklahoma City Thunder an den 38.387 Zählern von Abdul-Jabbar vorbei. James steht nun bei 38.390 Punkten.
«In der Gegenwart von jemandem so einzigartigem wie Kareem zu sein, ist herausragend. Bitte einen Applaus für den Captain. Applaus auch für meine Mutter, meine Frau, meine Kinder. Ich wäre nicht ich ohne Eure Hilfe», sagte der 38 Jahre alte Superstar, der sich ein weiteres Mal im Geschichtsbuch der NBA verewigte und nun der beste Punktesammler der Ligahistorie ist.
Abdul-Jabbar gratuliuerte James: «LeBron hat dieses Spiel von Anfang an dominiert. Er macht das seit fast 20 Jahren. Man muss ihm Respekt zollen, wie er dominiert und wie er seine Teams zu Meisterschaften geführt hat. LeBron hat seine Teams wirklich geführt, er bringt seine Mitspieler hinter sich.»
«Ich hätte nie gedacht, dass dieser Rekord je gebrochen wird. Es bedeutet mir noch mehr, weil du diesen Rekord in purple und gold, den Farben der Lakers, brichst», sagte Basketball-Legende Magic Johnson.
Selbst US-Präsident Joe Biden wurde mit einer eigens eingesprochenen Videobotschaft präsentiert. «Gratulation LeBron. Du hast die Nation inspiriert, besser zu werden. Mach weiter so!», sagte Biden.
Partie wurde für Zeremonie unterbrochen
«Ein Rekord, der fast 40 Jahre gehalten hat und von dem viele dachten, dass er nie gebrochen werden wird. LeBron, Du bist der All-Time-Scoring-Leader der NBA. Gratulation!», sagte NBA-Boss Adam Silver bei einer spontan einberufenen Zeremonie auf dem Parkett der Arena. Die Hauptrundenpartie zwischen den Lakers und den Thunder wurde dafür kurzerhand für rund 15 Minuten unterbrochen.
James, der seine 20. Saison in der besten Basketball-Liga der Welt spielt, hatte zu Beginn der Partie 35 Punkte Rückstand auf Abdul-Jabbars Bestmarke. Wie zu Beginn seiner Karriere spielte James gegen die Thunder mit einem Stirnband. Der 38-Jährige ist mittlerweile der drittälteste aktive Spieler der NBA und hat in seiner Karriere vier Meisterschaften gewonnen. Auf den nächstbesten derzeit in der NBA unter Vertrag stehenden aktiven Spieler, Kevin Durant von den Brooklyn Nets, hat James mehr als 11.500 Punkte Vorsprung.
Der ganze Abend stand im Zeichen von James, dessen benötigte Punkte zum Rekord der übertragende Sender TNT dauerhaft am rechten oberen Bildrand einblendete. James wurde extra mit einem Mikrofon verkabelt. Im Publikum der Arena in Kalifornien war nicht nur Abdul-Jabbar selbst, sondern auch seine Kinder, seine Frau Savannah sowie seine Mutter Gloria.
Debatte über besten Basketballer wird neu entfacht
Zum Ende des dritten Viertels, als James für den deutschen Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder ins Spiel kam, wurde es ernst. Mit einem sogenannten Fadeaway holte sich der Lakers-Star 10,9 Sekunden vor dem Ende die Bestmarke, die lange als unantastbar galt. James hob beide Hände zum Himmel, Abdul-Jabbar erhob sich direkt von seinem Sitz in der ersten Reihe und applaudierte.
Damit dürfte auch die Debatte, ob James oder Michael Jordan der beste Basketballer der Geschichte ist, mal wieder an Fahrt aufnehmen. Deutschlands abgetretener Star Dirk Nowitzki sagte dazu bereits an Weihnachten: «Ich sage immer, Michael Jordan ist der Größte aller Zeiten, aber wenn James in der ewigen Scoringliste an Kareem Abdul-Jabbar vorbeizieht, gehen mir irgendwie die Argumente für Michael aus.»
James antwortete auf die Frage nach dem größten Spieler der Geschichte selbstbewusst: «Jeder hat seinen Favoriten, jeder entscheidet das für sich selbst. Ich weiß, was ich gebracht habe, und ich habe das Gefühl, dass ich der Beste bin, der dieses Spiel je gespielt hat. Aber es gibt so viele großartige Spieler, und ich bin froh, dass ich Teil des Ganzen bin.».
An ein Karriereende denkt James, der noch mit seinem Sohn Bronny zusammen in der NBA spielen möchte, noch lange nicht. «Ich werde ein paar weitere Jahre spielen. Es geht nur um meinen Kopf», sagte James. Er habe immer noch das Gefühl, dass er dabei helfen könne, Meisterschaften zu gewinnen. «Es ist eine Freude, seit 20 Jahren in dieser Liga zu spielen.»
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