Die Olympiasieger Laura Dahlmeier und Arnd Peiffer trauen den deutschen Biathletinnen und Biathleten bei der Heim-WM in Oberhof vorrangig mit den Staffeln große Erfolge zu.
«Ich habe das Gefühl, dass da viel möglich ist. Dort ist der Anspruch, aufs Podest zu laufen und Medaillen zu gewinnen. Und das haben sie drauf», sagte die 29-jährige Dahlmeier der Deutschen Presse-Agentur. Dieser Meinung ist mit Blick auf die Titelkämpfe am Rennsteig von diesem Mittwoch an bis zum 19. Februar auch Ex-Teamkollege Peiffer.
«Aber man kann es jetzt nicht vergleichen mit einer Rodel-WM, wo Deutschland alles abräumt. Ich glaube, dass in jedem Rennen die Chance da ist und unsere Athleten mitmischen können. Ob es für eine Medaille langt, muss man dann schauen», sagte der 35 Jahre alte Peiffer der dpa.
Für den früheren Sprint- und Einzelweltmeister gehören Denise Herrmann-Wick und Benedikt Doll zudem in den Einzel-Wettbewerben zum erweiterten Favoritenkreis. «Das sind die zwei, auf die alle schauen, und die aus meiner Sicht die größten Chancen haben, eine Einzelmedaille zu holen», sagte Peiffer. Da Herrmann-Wick bereits Olympiasiegerin und Weltmeisterin wurde, sei für sie nichts mehr ein Muss. Sie könne sich selber belohnen und «diese Gelassenheit zeigt sie».
Dahlmeier ergänzte: «Denise hat das läuferische Vermögen, dass sie nicht auf die Fehler der anderen hoffen muss.» Beide haben zudem Roman Rees auf dem Zettel, auch Johannes Kühn könnte laut Peiffer im Idealfall in erster Linie im Sprint mitmischen. Der verbandsinterne Anspruch, in jedem Rennen unter die Top sechs zu kommen, sei realistisch, ergänzte Dahlmeier.
Bei der bislang letzten Heim-WM 2012 in Ruhpolding, bei der insgesamt knapp 220.000 Zuschauern dabei waren, stand Peiffer gleich im ersten Rennen im Fokus. In der Mixed-Staffel musste er in Führung liegend eine Strafrunde laufen und vergab so Gold, stattdessen gab es Bronze. «Es war eine neue Dimension, für mich war es eine einschneidende WM, weil das Drumherum so wahnsinnig viel größer war», erinnerte sich der Ex-Weltmeister.
Für die Wettkämpfe in Oberhof, zu denen täglich bis zu 27.000 Fans erwartet werden, sei es vielleicht das beste Rezept, «es einfach als Privileg zu sehen, dass man dabei sein darf. Die Freude muss man sich erhalten bei allem Druck und den Erwartungen», sagte Peiffer. Eine Heim-WM sei schon anders. Sie könne ein wahnsinnig tolles Erlebnis werden oder, «wenn es nicht klappt, ist man umso enttäuschter. Das ist der Grat, auf dem man balanciert.»
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