24. November 2024

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Angeschlagener Mahomes trotz Angstgegner optimistisch

Mahomes war in dieser NFL-Saison richtig gut und zählt zu den fünf Kandidaten für die Auszeichnung als MVP. Ausgerechnet vor dem letzten Schritt auf dem Weg zum Super Bowl ist er verletzt.

Von einem verstauchten Knöchel will sich Patrick Mahomes nicht aufhalten lassen. Ob es nun eine große Schauspielleistung war, purer Wille oder das rechte Bein wirklich keine Schmerzen mehr bereitet, weiß wohl nur er selbst – aber vier Tage nach dem Schock trainierte der wichtigste Footballer der Kansas City Chiefs ohne Humpeln.

Am Sonntag gegen die Cincinnati Bengals will er so gut vorbereitet sein wie nur irgendwie möglich – und mit seinem ersten Sieg gegen Bengals-Quarterback Joe Burrow zum dritten Mal in seiner Karriere in den Super Bowl einziehen. Noch vor einem Jahr war das Duell mit den Bengals die Endstation. Und das trotz 18 Punkten Führung.

«Es geht darum, ein Wettkämpfer zu sein. Du willst da draußen sein, besonders in diesen Spielen», sagte Mahomes. «Am Spieltag musst du dich einfach nur auf die Partie konzentrieren. Das werde ich versuchen. Versuchen, meinen Körper so gut es geht vorzubereiten.» Nur falls es nach einer der Einheiten bis zum Finale um den Titel in der AFC Anzeichen von Beschwerden gebe, werde er langsamer machen, sagte er.

Nächste Saison in Deutschland

Der Spielmacher, der in der kommenden Saison mit den Chiefs ein Hauptrundenspiel in Deutschland austrägt, hatte sich beim Sieg gegen die Jacksonville Jaguars am Samstag früh verletzt, als ein Gegenspieler auf sein Bein fiel. Mahomes verstauchte sich den Knöchel und humpelte nach seiner Rückkehr aufs Spielfeld sichtlich. In der Zeit, in der Journalisten beim Training zugelassen waren, bewegte sich der Quarterback-Superstar aber nun bereits ohne Einschränkungen.

Essen, Schlafen, Behandlung, Reha – so habe er seit der Partie jede Minute verbracht, berichtete Mahomes. Sogar seine Frau Brittany sei oft mitgekommen, damit er Zeit mit seinen Kindern verbringen konnte. «Behandlung, Rehabilitation, Film schauen. Du versuchst sicherzustellen, dass du vorbereitet bist auf die Bengals, ein großartiges Football-Team, mental und körperlich», sagte er.

Dass er mit Verletzungen dieser Art umgehen kann, hat Mahomes bereits bewiesen. Zu Beginn der Saison 2019 war das linke Sprunggelenk verstaucht – in der ersten Partie danach warf Mahomes vier Touchdown-Pässe. «Es ist sehr ähnlich, nur der andere Knöchel», sagte Mahomes, der seit jener Verletzung viel mehr Erfahrung gesammelt hat und nun noch besser damit umgehen können sollte. «Wenn du so lange in der NFL bist, ist es selten, dass du zu diesem Zeitpunkt nichts hast», sagte Cheftrainer Andy Reid. Er sei zuversichtlich, dass Mahomes einen Weg finden werde.

Schlechte Bilanz gegen die Bengals

Alle Fans der Chiefs haben auf diese Art Entwarnung sehnlichst gewartet – denn die Bengals haben sich zu einem Angstgegner entwickelt und jedes bisschen Zuversicht wird gerne angenommen. In den vergangenen drei Duellen kassierten die Chiefs Niederlagen – die im AFC-Finale der vergangenen Saison war besonders bitter. Nach einer 21:3-Führung gewannen die Bengals nach Verlängerung noch 27:24 und zogen in den Super Bowl ein. Dort gab es eine Niederlage gegen die Los Angeles Rams. Dieses Mal trifft der Gewinner am 12. Februar in Glendale in Arizona entweder auf die San Francisco 49ers oder die Philadelphia Eagles.

Abgesehen von der Verletzung kann Mahomes mit so viel Selbstvertrauen wie nur irgend möglich in die Partie gehen – für viele Beobachter hat er bislang die beste Saison seiner ohnehin schon beeindruckenden Karriere gespielt. Als einer von fünf Spielern ist er Kandidat für die Auszeichnung als wertvollster NFL-Profi der Hauptrunde. Trotz des Abgangs von Passempfänger Tyreek Hill zu den Miami Dolphins vor der Saison ist der Angriff der Chiefs noch immer extrem schwer zu verteidigen. Das liegt an Ausnahmespielern wie Travis Kelce – und eben Mahomes, der unbedingt zum zweiten Mal nach 2020 den Super Bowl gewinnen will. Dafür muss er aber die Schmerzen im Knöchel überwinden – und zunächst die Bengals um Burrow schlagen.

Maximilian Haupt, dpa