Nach dem wetterbedingten Aus des Weltcup-Rennens der alpinen Skirennfahrer in Garmisch-Partenkirchen erwarten die Organisatoren erst in mehreren Monaten einen genauen Überblick zum finanziellen Schaden.
«Wir haben einen hohen Verlust, die Absage bedeutet für uns ein sportliches und wirtschaftliches Desaster», sagte die Chefin des Organisationsteams und Vorsitzende des ausrichtenden SC Garmisch, Martina Betz, der Deutschen Presse-Agentur. «Die Höhe ist allerdings noch nicht zu beziffern. Die Rückabwicklung umfasst mehrere Punkte, so dass der Ausfall wohl erst in einem halben Jahr zu benennen ist.»
Wegen der ungünstigen Wettervorhersage und Schneeverhältnisse wurden in Garmisch die für Ende Januar auf der legendären Kandahar geplante Abfahrt und der Riesenslalom der Herren abgesagt. Der Ticketverkauf lief gut – auch dank des Nachtrennens am Gudiberg. Dadurch wollten die Ausrichter den «Skisport zum Zuschauer bringen», erzählte Betz. «Das ist uns auch gelungen, die Premiere am 4. Januar war sehr gut besucht. Es ist eine hohe Sogwirkung entstanden, dementsprechend lief auch der Ticketverkauf für die Kandahar gut.»
Die Folgen der Erderwärmung für den Wintersport und mögliche weitere Absagen beschäftigen Betz sehr. «Die Sorge ist natürlich präsent, der Klimawandel ist schließlich real. Heuer ist aber auch ein Ausnahmejahr im ganzen Alpenraum. Wir sind dennoch zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr die 70. Kandahar-Rennen feiern können», sagte Betz. «Eine Absage kann es aber auch wegen Nebel oder zu viel oder zu wenig Schnee geben. Das ist eine Gegebenheit, die sich bei Outdoorsportarten wie Ski-Alpin in Zyklen wiederholt und deshalb längst kein Einzelfall ist.»
Garmisch-Partenkirchen ist zwar auch abseits des Winters für Touristen sehr attraktiv. Die Arbeitsplätze im Skigebiet haben aber für den Ort nahe der Zugspitze eine hohe Bedeutung.
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