Mit dem souveränen Auftaktsieg bei der Hockey-WM der Herren in Indien sind die Hoffnungen auf ein erfolgreiches Turnier gestiegen.
Nach zehn titellosen Jahren sorgt der seit einem Jahr für die DHB-Herren zuständige Bundestrainer André Henning für Zuversicht und auch auf ein Ende der Serie. «Wir möchten uns vornehmen, eine klassische deutsche Turniermannschaft zu werden, die sich im Laufe des Turniers steigert. In den K.o-Spielen wollen wir auf Top-Niveau sein», sagte der 39-Jährige nach dem 3:0-Sieg gegen Japan am Samstag.
Bundestrainer: «Sehe uns auf Augenhöhe mit Belgien»
Dem ersten Höhepunkt des Turniers fiebert der Coach bereits entgegen. «Wir nehmen sehr viel Selbstvertrauen mit. Wir wollen zeigen, dass wir auf den Punkt da sein können», befand der Bundestrainer vor der wichtigen Partie gegen Weltmeister Belgien am Dienstag (14.30 Uhr/DAZN).
Denn nur der Gruppenerste erreicht das Viertelfinale bei der WM in Indien direkt. Die Zweiten und Dritten müssen in die sogenannte Crossover-Runde. «Ich sehe uns da auf Augenhöhe, das wird ein offenes Spiel», sagte Henning, der trotz einiger Anlaufschwierigkeiten seines Teams mit Leistung zufrieden war.
Für den sportlichen Höhepunkt beim gelungenen Start in die Titelkämpfe sorgte Torjäger Christopher Rühr von Rot-Weiss Köln. Dem 29-Jährigen gelang nach sehenswerter Vorarbeit von Hannes Müller ein Traumtor zum 2:0, als er den Ball aus spitzem Winkel im Fallen ins Tor schlenzte.
«Ja, das war sicher ein Top-Ten-Tor von mir», sagte Rühr, der eigentlich den Torwart umkurven wollte und sich dann doch spontan anders entscheiden musste. «Ich weiß schon ganz gut, wo das Tor steht», sagte der mit 68 Länderspieltoren beste Torschütze der DHB-Auswahl. Auch sein Trainer war begeistert. «Wir wollen auch für solche Momente sorgen. Das ist ja auch ein Entertainment-Faktor», sagte Henning.
Rühr beeindruckt von Atmosphäre in Indien
Rühr, der schon einige Male in Indien gespielt hat, war zudem begeistert von der Kulisse von fast 15.000 Zuschauern. «Die sind völlig verrückt nach Hockey, feiern Tore und gute Aktionen ab, egal wer da spielt. Das puscht einen auf jeden Fall», sagte der Torjäger. Es dauerte allerdings bis zur 35. Minute ehe Kapitän Mats Grambusch für die 1:0-Führung sorgte. «Dann ist der Knoten geplatzt», befand Thies Ole Prinz, der zum 3:0 traf und damit sein erstes Länderspieltor erzielte.
Auch die Belgier feierten mit dem 5:0-Erfolg gegen Südkorea einen Einstand nach Maß, fanden wie die deutsche Mannschaft aber auch erst nach einer halben Stunde den richtigen Rhythmus. Das sei typisch für solche Auftaktspiele, erklärte der Bundestrainer. «Alle nehmen sich viel vor und wollen gleich alles zeigen. Auch wir wollten gegen Japan sehr früh, sehr viel», sagte Henning.
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