Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron umarmte den untröstlichen Dreifachtorschützen Kylian Mbappé noch einmal besonders lange und flüsterte ihm ein paar aufmunternde Worte ins Ohr.
«Ich habe ihm gesagt, dass er erst 23 Jahre alt ist, er war Torschützenkönig dieser Weltmeisterschaft, er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Er hat uns sehr stolz gemacht», sagte Macron später über die Szene bei der Siegerehrung, als er Mbappé und den anderen zutiefst enttäuschten französischen Nationalspielern nach der Niederlage gegen Argentinien die Medaille für den zweiten Platz bei dieser WM umhängte.
Selbst drei Tore von Mbappé reichten in einem wilden und dramatischen Finale gegen die Südamerikaner nicht zum Sieg. Die Équipe Tricolore verlor 2:4 (3:3, 2:2, 0:2) im Elfmeterschießen und verpasste die erste Titelverteidigung eines Weltmeisters seit den Brasilianern im Jahr 1962. Im Fokus stand anschließend Mbappé, der sein Team mit einer überragenden Leistung und drei Treffern (80./81./118. Minute) erst in die Verlängerung und dann ins Elfmeterschießen gerettet hatte.
Wortlos verließ er das Stadion
Der Goldene Schuh für den mit acht Treffern besten Torschützen des Turniers konnte ihn aber nicht wirklich trösten. Mit ausdrucksloser Miene nahm er den Pokal entgegen, nachdem er zuvor minutenlang fassungslos in den Nachthimmel gestarrt hatte. Über zwei Stunden nach Schlusspfiff verließ er schließlich wortlos und mit gesenktem Kopf die Arena.
Zu groß war der Schmerz bei dem Offensivspieler, der sich in jungen Jahren schon zum zweiten Mal zum Weltmeister hätte krönen können. Dass das nicht klappte, lag vor allem an einer ganz schwachen ersten Halbzeit, in der auch Mbappé abtauchte.
Lob von Trainer Deschamps
Umso mehr drehte er nach der Einwechslung der Bundesliga-Profis Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt), Marcus Thuram (Borussia Mönchengladbach) und Kingsley Coman (Bayern München) auf. Als erstem Spieler seit dem Engländer Geoff Hurst 1966 gelang Mbappé ein Dreierpack in einem WM-Finale. Mit seinem Tor beim Endspiel-Sieg 2018 gegen Kroatien kommt er auf insgesamt vier Treffer in WM-Finals – so viele wie kein anderer Spieler. «Kylian hat wirklich seine Fußstapfen hinterlassen in diesem Finale», lobte Trainer Didier Deschamps seinen Superstar. «Es war eine WM der Rekorde.»
Dazu hat maßgeblich auch Mbappé beigetragen, der mit seinen nun zwölf WM-Toren den Rekord des früheren deutschen Nationalstürmers Miroslav Klose (16 Treffer) schon jetzt fest im Blick hat. In seinem Alter dürften dem Profi von Paris Saint-Germain noch mindestens zwei WM-Turniere bleiben. Die nächste Chance gibt es im Sommer 2026.
«Ich bin optimistisch, was die Zukunft angeht. Wir haben das WM-Finale erreicht», sagte Deschamps, der trotz auslaufenden Vertrags nicht über seine eigene Zukunft sprechen wollte. «Auch wenn wir gewonnen hätten, hätte ich diese Frage nicht beantworten können», sagte der 54-Jährige.
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