25. November 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Arbeitsmigranten die «großen Verlierer» der Fußball-WM

Vor dem WM-Finale erneuern Menschenrechtsorganisationen die Kritik an der FIFA und den Organisatoren. Aus ihrer Sicht wurde zu wenig oder nichts für die Arbeitsmigranten getan wurde.

Menschenrechtsorganisationen haben zum Ende der WM in Katar dem Fußball-Weltverband FIFA und der Regierung des Emirats Untätigkeit in Bezug auf das Schicksal der Arbeitsmigranten vorgeworfen.

Wenn die FIFA und Katar «keine Abhilfe für die weitreichenden, nicht behobenen Missstände schaffen, unter denen Migranten bei der Vorbereitung und Durchführung des Turniers zu leiden hatten, werden sie ein Erbe der Ausbeutung und Schande hinterlassen», sagte Rothna Begum von Human Rights Watch. 

Ähnlich äußerte sich Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland, in einer Mitteilung. Wenn am Sonntag der Weltmeister gefeiert werde, seien die Wanderarbeiter, «die in Katar ausgebeutet wurden, die großen Verlierer dieser WM», sagte er. Auf «beschämende Weise» widersetzten sich FIFA und die katarische Regierung, den Arbeiten «die ihnen zustehende Entschädigung zukommen zu lassen».

FIFA-Chef kündigt Verbesserungen an

Solange die FIFA nicht Verantwortung für ihre menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten übernehme, «wird diese WM in Katar in die Jahrbücher eingehen, als das Turnier, welches auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen wurde – und dies in einem der reichsten Staaten der Erde», meinte Beeko. Wenn die FIFA nicht spätestens bei ihrem Kongress im März Verantwortung übernehme, stelle sich die Frage, wie Unternehmen es verantworten könnten, WM-Sponsoren zu sein oder wie Politiker sich auf die Tribüne setzen könnten.

FIFA-Präsident Gianni Infantino kündigte bei einer Pressekonferenz an, die Situation der Arbeitsmigranten weiter verbessern zu wollen. «Was wir tun könnten, um die Gesetzgebung zu ändern, um die Gesundheit und Situation der Arbeiter zu schützen, das haben wir getan. Was wir noch für die Zukunft machen können, daran arbeiten wir», sagte der 52-Jährige. Es gehe darum, die WM und die Scheinwerfer, die auf das Turnier gerichtet seien, zu nutzen, «um das Leben von Menschen zum Positiven zu verändern».

Infantino hatte sich bereits in seiner Eröffnungs-Pressekonferenz bei der WM gerechtfertigt. Den geforderten Entschädigungsfonds für Arbeiter und deren Familien aus Südasien gebe es bereits, wenn auch in anderer, von Katar initiierter Form. Er sei «überzeugt», dass die WM helfen könne, Menschen «die Augen zu öffnen».