Stefan Effenberg hat Bundestrainer Hansi Flick für seine Aufarbeitung des frühen deutschen Scheiterns bei der Fußball-WM 2022 in Katar kritisiert.
«Ich hätte mir von ihm mehr Selbstkritik gewünscht», schrieb der frühere Nationalspieler in einer Kolumne für das Nachrichtenportal «t-online».
Der 54-Jährige stellte Flicks Personalwechsel bei der WM infrage und erklärte dazu: «Das kann man als Bundestrainer auch mal klar so sagen, sich an die eigene Nase fassen und seine Arbeit reflektieren. Und nicht nur sagen, dass man die Spiele ja eigentlich dominiert und unglücklich verloren habe.»
Auf dem Weg zur Heim-EM dürfe sich der DFB «nun keine Fehler mehr erlauben und muss jetzt liefern, auch mit gewissen Entscheidungen», schrieb Effenberg weiter. Außerdem plädierte er dafür, «zukünftig immer nur von Turnier zu Turnier für maximal zwei Jahre mit dem Bundestrainer zu planen. Dann ist es auch relativ einfach, den Vertrag noch mal zu verlängern oder eben nicht.»
Ein eigenes Engagement beim DFB schließt Effenberg aus. Er fühle sich in seiner aktuellen Rolle wohl. Der frühere Kapitän des FC Bayern arbeitet unter anderem als TV-Experte. Nach dem am vergangenen Montag verkündeten Rücktritt von Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff waren zuletzt viele Namen als mögliche Nachfolger genannt worden. Auch eine Doppellösung ist nicht ausgeschlossen.
«Gerade die Position des Sportdirektors, die es in den letzten Jahren ja gar nicht mehr gab, ist eine ganz wichtige», meinte Effenberg. Es gebe «einige Kandidaten, die die nötige Fachkompetenz und Erfahrung mitbringen. Es muss jemand sein, der früher selbst auf hohem Niveau gespielt hat und das Business kennt.»
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