Die Unruhe in der Fußball-Bundesliga ist groß. Die Diskussion um die erst im Januar dieses Jahres gestartete und offenbar vor der Ablösung stehende DFL-Chefin Donata Hopfen zeigt, dass die Liga viele Probleme und große Aufgaben zu bewältigen hat.
Befriedung der Liga:
Die Unterschiede zwischen den Branchengrößen wie Bayern München oder Borussia Dortmund auf der einen Seite und Zweitliga-Aufsteigern auf der anderen sind naturgemäß groß, die Bedürfnisse sehr unterschiedlich. Zu den schwierigen Aufgaben der DFL-Führung gehört dieser Interessenausgleich, der nach dem Ausstieg des allseits angesehenen Hopfen-Vorgängers Christian Seifert nicht einfacher geworden ist.
50+1:
Das Dauerbrenner-Thema hat großes Streitpotenzial. Das Kartellamt drängt auf Klärung. Die Behörde hat nicht grundsätzlich etwas gegen die nur in Deutschland geltende Einschränkung für Investoren, sondern gegen die Ausnahmeregelung für die drei Bundesliga-Clubs Bayer Leverkusen, TSG 1899 Hoffenheim und VfL Wolfsburg. Das Problem stammt noch aus der Zeit von Seifert, ist aber immer noch nicht geklärt. Unter Hopfen ist keine Lösung in Sicht.
Inlandsvermarktung:
1,1 Milliarden Euro pro Spielzeit kassiert die Liga von den deutschen Medien. Die Clubs wollen nach dem Rückgang der Einnahmen infolge der Corona-Krise beim nächsten Vertrag wieder mehr. Im ersten Quartal 2024 ist die Ausschreibung der audiovisuellen Medienrechte geplant, aber zuvor sind mehrere Schritte notwendig – wie zunächst die Abstimmung mit dem Kartellamt.
Auslandsvermarktung:
Liga-Vertreter klagen fast dauerhaft über zu wenig Geld bei den Einnahmen durch den Verkauf der TV-Rechte im Ausland. International hinkt die DFL hinterher. Zuletzt gab es sogar schmerzliche Rückgänge, sie stammen noch aus Seiferts Amtszeit. Dass es bald deutlich mehr als die für diese Saison eingeplanten 190 Millionen Euro geben wird, scheint unwahrscheinlich. Hopfen hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass es kurzfristig keine Besserung gebe.
Investoren-Einstieg:
Die DFL arbeitet derzeit daran, dass ein Teil der Medienrechte an Investoren verkauft werden kann – so wie es andere Ligen bereits getan haben. Das Projekt ist allerdings umstritten. Die von Hopfen im September angekündigten Regionalkonferenzen hat es bisher nicht gegeben. Es gibt eine Arbeitsgruppe. Eine Mehrheit für dieses Milliarden-Projekt ist bei den 36 Clubs nicht erkennbar.
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