Aus der bisherigen WM-Dramaturgie schöpft Deutschlands Gruppenfinal-Gegner Costa Rica zusätzliche Kraft.
«Ich denke, wir fühlen uns stärker», sagte der eigentliche Kapitän der «Sele», Bryan Ruiz, der Deutschen Presse-Agentur. Dass Costa Rica nach der Demütigung des 0:7 gegen Spanien zurückkam und Deutschland-Bezwinger Japan mit 1:0 schlug, sollte auch dem Team von Hansi Flick Warnung sein.
Ruiz betonte allerdings mit Blick auf die vor allem in der Offensive dürftige Leistung von Costa Rica gegen Japan: «Wir müssen gegen Deutschland besser spielen. Wir müssen uns mehr Chancen erarbeiten.»
Nach null Torschüssen bei der Auftakt-Klatsche waren es gegen die Japaner immerhin 4, 14 ließen sie allerdings aufs eigene Tor zu. «Deutschland ist eine Mannschaft, die viele Chancen kreiert, und wenn wir sie schlagen wollen, müssen wir auch mehr kreieren», bekräftigte Ruiz.
Für den 37-Jährigen könnte es der letzte Auftritt im Nationaltrikot sein. In Costa Rica ist er schon eine Legende, 147 Länderspiele bestritt der offensive Mittelfeldspieler. Bei der WM ist er unter Trainer Luis Fernando Suárez nur noch Ersatz. «Es ist für mich nicht die einfachste Rolle, wenn du normalerweise von Beginn an spielst. Aber ich habe das vor ein paar Monaten schon akzeptiert», erklärte Ruiz.
Gegen Spanien war er nach einer guten Stunde für den nicht mal halb so alten Jewison Bennette (18) eingewechselt worden, gegen Japan kam Ruiz gar nicht zum Einsatz. Er hätte seine Karriere schon im Sommer beendet, wenn Costa Rica nicht das interkontinentale Playoffspiel gegen Neuseeland gewonnen hätte.
Sein großes Vereins-Abschiedsspiel hat Ruiz für den 17. Dezember in der Heimat in San José geplant – einen Tag später steigt das Finale der WM in Katar. «Der Trainer wollte mich dabei haben», sagte Ruiz zu seiner letzten WM-Reise, über deren Dauer die Partie an diesem Donnerstag im Al-Bait-Stadion (20.00 Uhr) entscheidet. Mit drei Punkten ist Costa Rica Dritter vor dem deutschen Team (1). Spitzenreiter ist Spanien (4) vor Japan (3).
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