Zarte Hoffnung statt vorzeitiger Heimflug: Deutschlands Handballerinnen haben mit einem 32:28 (16:14)-Sieg gegen Rumänien zum Abschluss der EM-Hauptrunde ihre Mini-Chance auf das Erreichen des Spiels um Platz fünf gewahrt.
Dank des dritten Erfolges bei der Endrunde kletterte die DHB-Auswahl in der Tabelle der Gruppe II zunächst mit 4:6 Punkten auf Rang drei, musste in den folgenden Stunden aber auf Patzer der Rivalen Niederlande und Spanien hoffen.
Vor 300 Zuschauern in Skopje waren Linksaußen Johanna Stockschläder mit zehn Toren sowie die Rückraumspielerinnen Alina Grijseels (8) und Emily Bölk (7) die besten Werferinnen für das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch, das keine Nachwirkungen von der klaren 21:29-Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich knapp 18 Stunden zuvor zeigte.
Frühzeitiger Wechsel im Tor
Sowohl physisch als auch psychisch präsentierte sich das deutsche Team auf der Höhe – mit Ausnahme der Anfangsphase. Wie in fast allen bisherigen Turnierspielen legte die DHB-Auswahl einen Fehlstart hin und lag einmal mehr schnell mit drei Toren zurück. Gaugisch reagierte darauf mit einem frühzeitigen Wechsel im Tor. Für die glücklos agierende Katharina Filter kam Isabell Roch.
Die Maßnahme zeigte Wirkung. Die 32-Jährige, die in Rumänien für Râmnicu Vâlcea spielt, verlieh dem DHB-Team mit etlichen Paraden die dringend benötigte Sicherheit und war ein wichtiger Faktor bei der folgenden Aufholjagd. Mit einem 7:0-Lauf vom 3:6 zum 10:6 verschaffte sich die DHB-Auswahl ein Polster, von dem sie in der Folge trotz einiger Fehler zehren konnte. So wurden die Rumäninnen, gegen die es im letzten EM-Test ein 29:29 gegeben hatte, bis zur Pause auf Distanz gehalten.
Engagierter Auftritt
Nach dem Wechsel blieb die deutsche Mannschaft konzentriert und stets mit mindestens zwei Toren vorn. Ein Grund dafür war die gute Abwehrarbeit. Rumäniens Superstar Cristina Neagu, die als erste Handballerin die Rekordmarke von 300 EM-Toren knackte, wurde weitgehend aus dem Spiel genommen.
Mitte der zweiten Halbzeit zog das DHB-Team beim 26:21 (46. Minute) dann sogar auf fünf Tore davon. Immer wieder gab es Ballgewinne, die zu leichten Gegenstoßtreffern genutzt wurden. Entsprechend gelassen verfolgte Gaugisch an der Seitenlinie den engagierten Auftritt seiner Schützlinge.
Auch in der Schlussphase leistete sich das deutsche Team keine Schwächephase und brachte den verdienten Erfolg sicher über die Zeit. Danach wurde kurz gejubelt – dann begann das lange Warten.
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