Es wird auch die WM der betagten Herren. Portugals Cristiano Ronaldo: 37 Jahre alt. Kroatiens Luka Modric: auch 37. Argentiniens Lionel Messi: 35. Uruguays Luis Suárez: ebenfalls 35. Polens Robert Lewandowski: 34.
Oder auch der seit Monaten überragende Franzose Karim Benzema: Er wird einen Tag nach dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 35 Jahre alt. Doch Vorsicht: Die Teenager stehen schon bereit, die nächste Generation um Teenager-Talente wie auch Deutschlands Jamal Musiala, Spaniens Gavi oder Englands Jude Bellingham drängt.
Messi und Kroos: Brasilien ist der Favorit
Ein Spieler gewinnt die WM nicht allein, ein Spieler kann aber den Unterschied ausmachen über Sieg und Niederlage, über Aus und Weiterkommen. Die Ansammlung hochkarätiger Profis in der brasilianischen Nationalmannschaft um den 30 Jahre alten Neymar lässt nicht wenige auf den nächsten Triumph der Seleção tippen – es wäre der sechste. «Wenn ich zwei auswählen müsste, sind Brasilien und Frankreich für mich die großen Kandidaten auf den WM-Titel», sagt sogar Messi von Brasiliens südamerikanischen Erzrivalen und Copa-América-Sieger Argentinien. «Brasilien ist mein Top-Favorit», betont auch 2014er-Weltmeister Toni Kroos. Bei Real Madrid kickt der ehemalige deutsche Nationalspieler unter anderem auch mit den Brasilianern Vinícius Júnior (22) oder Rodrygo (21) und Éder Militão (24) zusammen.
Der bislang letzte der fünf brasilianischen WM-Titel liegt 20 Jahre zurück. Die Mannschaft von Trainer Tite ist aber mehr als nur gut drauf. In der Qualifikation in Südamerika feierte sie 14 Siege bei drei Remis, das Torverhältnis: beeindruckende 40:5 Treffer. Zweiter wurde Argentinien, ebenfalls ohne Niederlage. «Ich sehe Argentinien ganz oben und auch Brasilien – weit über dem Rest», sagt daher Spaniens Nationalcoach Luis Enrique.
Messis letzte Sehnsucht: Der WM-Titel
Auch die Argentinier bereiten sich auf das Ende einer Generation vor, der Generation um Messi. Wenngleich Nationalcoach Lionel Scaloni schon hofft, dass es doch nicht Messis letzte WM sein wird, will sich der argentinische Superstar die größte Sehnsucht nun endlich erfüllen: Als Weltmeister in den Fußballheiligen-Stand der Südamerikaner wie Diego Armando Maradona aufgenommen zu werden. 1978 und 1986 wurde Argentinien Weltmeister, seit 2006 ist Messi bei Weltmeisterschaften mit dabei, scheiterte aber dreimal allein an Deutschland. Am knappsten dran waren die Argentinier bei der WM 2014 in Brasilien, 0:1 im Finale. Torschütze: Mario Götze.
Dass der 30 Jahre alte Fußball-Hochbegabte sein DFB- und WM-Comeback erleben wird, bereichert die ohnehin lange Liste an Favoriten und Stars. Wie weit schafft es beispielsweise die deutsche Mannschaft um Götze und eben auch junge Megatalente wie Musiala oder Youssoufa Moukoko, der am Tag des WM-Starts (20. November) seinen 18. Geburtstag feiert. Sie müssten eine Vision vor Augen haben, sagte der doppelt so alte Manuel Neuer einmal: «Für mich gibt es nur ein Ziel, und das ist der Weltmeistertitel.» Es wäre der zweite für den 36-Jährigen.
WM ohne Stürmer-Star Erling Haaland
Doch da ist auch Spanien um den 34 Jahre alten Sergio Busquets, dazu neben Gavi einer wie Pedri, der während der WM 20 Jahre alt wird. Da ist aber auch Titelverteidiger Frankreich um Superstürmer Kylian Mbabbé (23), Belgien mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Kevin De Bruyne (31), England um Mittelstürmer Harry Kane (29) oder die Niederlande unter Trainer-Legende Louis van Gaal (71). Oder Portugal mit Ronaldo, der nach dem Dauerzoff mit und bei Manchester United sicherlich alles dran setzen wird, auf der größten Fußball-Bühne der Welt vor seinem 38. Geburtstag im Februar kommenden Jahres noch mal für sich zu werben.
Dass der Stürmer, der europaweit seit einiger Zeit wohl für das meiste Aufsehen sorgt, nicht dabei ist, gehört auch zu den Geschichten der Stars und fehlenden Stars bei dieser WM. Erling Haaland verpasste mit Norwegen die Endrunde. So wie Zlatan Ibrahimovic mit den Schweden. Der 41-Jährige hätte perfekt zumindest in die globale Runde der betagten Herren gepasst.
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