Der Mönchengladbacher Fußball-Profi Christoph Kramer rechnet damit, dass der Sport während der WM in Katar bei aller Kritik an den umstrittenen Umständen des Turniers das zentrale Thema sein wird.
«Der Profifußball leistet viel und wird auch auf diese Problematik nicht zu knapp hinweisen. Ich glaube aber, dass der Sport während der WM ganz klar im Mittelpunkt stehen wird», sagte der beim Turnier als TV-Experte tätige Weltmeister von 2014 den «Funke Medien». «Als Spieler hast du dann anderes im Kopf als diese Sachen, die da passieren und an Tragik natürlich nicht zu überbieten sind.»
Fragen an Nationalspieler zum Thema Katar hält der 31-Jährige deshalb für unangebracht: «Ich finde es nicht zielführend, wenn man während der WM als Medien aktive Spieler dazu befragt. Denn es gibt keine zwei Meinungen zu dem Thema, und auch kein Profifußballer hat eine andere Meinung dazu.»
Kramers Glaube, dass der Profifußball aufgrund der Katar-Erfahrungen aus moralischer Sicht seine Geschäfte hinterfragt, ist nicht besonders groß: «Darauf sollte man hoffen, aber ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass sich zeitnah etwas ändert.» Auch eine kritische Berichterstattung kann nach seiner Einschätzung nur bedingt zu einem Wandel beitragen: «Die Systeme sind sehr festgefahren. Es ist wichtig, dass man darauf aufmerksam macht, Zeichen setzt und versucht, die Augen zu öffnen. Was da passiert ist, geht gar nicht. Aber es ist geschehen − und das sagt viel aus.»
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