Wenige Tage vor ihrer geplanten Reise nach Katar hat sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kritisch über den Gastgeber der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft geäußert.
Faeser und ihre Delegation, zu der auch Bernd Neuendorf als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes zählt, werden am kommenden Montag zu einem zweitägigen Besuch in dem Golf-Emirat erwartet.
«Für uns als Bundesregierung ist das eine total schwierige Vergabe», sagte die auch für den Sport zuständige Innenministerin dem ARD-Magazin «Monitor», das an diesem Donnerstagabend (21.45 Uhr) ausgestrahlt wird. «Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss, und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird», ergänzte Faeser.
Sie betonte, die Bundesregierung sei überzeugt, dass die Vergabe von sportlichen Großereignissen an Kriterien geknüpft gehöre, «nämlich an die Einhaltung der Menschenrechte, an Nachhaltigkeitsprinzipien». In Katar wolle sie die Meinung der Zivilgesellschaft hören, ob Fortschritte erzielt worden seien.
Faeser will von ihrer Reise auch abhängig machen, ob sie sich Spiele der vom 20. November bis 18. Dezember dauernden WM anschaut. «Ehrlich gesagt hat man natürlich mehr Lust auf Fußball-Weltmeisterschaft, wenn sie im Sommer stattfindet und zu Abendzeiten», sagte sie.
Der WM-Gastgeber steht regelmäßig wegen Menschenrechtsverstößen in der Kritik. Der Emir von Katar, Tamim Bin Hamad Al Thani, hatte in dieser Woche beklagt, das Land sehe sich einer beispiellosen Kampagne ausgesetzt, die noch kein Gastgeberland jemals erlebt habe.
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