23. November 2024

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Königsklassen-Aus für Juventus: «Wer zahlt für den Schaden?»

Juventus Turin ist erstmals nach neun Jahren wieder in der Gruppenphase der Champions League gescheitert und steht in einer bislang enttäuschenden Saison immer mehr unter Druck.

«Was für eine Pleite», schrieb die Tageszeitung «Gazzetta dello Sport» nach dem 3:4 des italienischen Fußball-Rekordmeisters bei Benfica Lissabon. In Portugal waren die Turiner mehr als eine Stunde lang phasenweise vorgeführt worden – erst ein Aufbäumen dank dreier eingewechselter Juve-Teenager machte es noch einmal spannend.

Durch die Niederlage haben die Italiener in der Gruppe H keine Chance mehr, auf einen der beiden ersten Plätze zu springen und damit die K.o.-Phase zu erreichen. Seit 2014/15 war Juve stets in den Playoffs der europäischen Königsklasse vertreten. Nach einem Sieg und vier Niederlagen muss die Mannschaft von Trainer Massimiliano Allegri am letzten Spieltag im Fernduell mit dem punktgleichen Außenseiter Maccabi Haifa um die Qualifikation für die Europa League kämpfen. «Wir müssen dieses Aus, das uns sehr weh tut, abhaken», sagte der Coach nach der Enttäuschung gegen das portugiesische Team von Roger Schmidt. 

Lage für Allegri ungemütlich

Für Allegri ist die Lage ungemütlich, auch wenn Clubchef Andrea Agnelli ihm zuletzt schon nach der 0:2-Blamage in Haifa das Vertrauen bis mindestens zum Saisonende ausgesprochen hatte. Die einzigen Lichtblicke waren die spät eingewechselten Fabio Miretti, Matias Soulé und Iling Junior – alle 19 Jahre alt – die für Gefahr sorgten.

Die Zeitung «Tuttosport» aber fragte auf der Titelseite unter einem Foto Allegris: «Wer zahlt für den Schaden?» Das Blatt rechnete vor, dass Juventus nun Einnahmen von mindestens 25 Millionen Euro entgehen. Im September hatte der Traditionsclub für die vorige Saison einen Rekordverlust von 254,4 Millionen Euro vermeldet. Zudem droht juristisches Ungemach: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Verein wegen Bilanzfälschung in den Jahren 2018, 2019 und 2020.

Wie die Strafverfolger bekannt gaben, geht es dabei um Beträge von 115 Millionen Euro, die der Verein aus fingierten Bewertungen seiner Spieler in den Büchern vermerkt habe. Das Sportgericht des italienischen Verbandes FIGC hatte Juventus und andere Vereine in dieser Causa bereits freigesprochen. Die Juve-Anwälte gehen daher auch strafrechtlich von keinem Vergehen aus.