Nach dem packenden Pokalfight mit dem Ende im Elfmeterkrimi schüttelten beide Trainer immer wieder den Kopf. Paderborns Lukas Kwasniok konnte sein Glück über den Coup gegen Werder Bremen dabei schlicht nicht fassen, Gäste-Coach Ole Werner wollte dagegen einfach nicht wahrhaben, schon in der zweiten Runde bei einem Zweitligisten gescheitert zu sein.
«Einige Jungs waren einfach nicht auf dem Platz», schimpfte Werner nach dem 4:5 (2:2, 2:2, 0:2) im Elfmeterschießen beim SC Paderborn am Mittwoch in der ARD. Dabei war sein Team drauf und dran, ein schwaches Spiel noch zu drehen.
«Super begonnen, beschissen beendet»
Doch mehr als Niclas Füllkrugs in der Verlängerung nicht gegebener Treffer gelang Werder nach der Aufholjagd in der zweiten Halbzeit nicht mehr. In der Elfmeter-Lotterie verschoss letztendlich als einziger Leonardo Bittencourt, der zuvor die Aufholjagd mit seinem Treffer zum 1:2 (65. Minute) kurz nach seiner Einwechslung eingeleitet hatte. «Super begonnen, beschissen beendet», kommentierte Bittencourt sein Auftritt drastisch. «Ich habe es einfach verkackt.»
Ohne den suspendierten Stürmer Marvin Ducksch hatten die Bremer zunächst gar nicht ins Spiel gefunden. Felix Platte (22.) und Sirlord Conteh (43.) schossen den Aufstiegsaspiranten aus dem Unterhaus zur 2:0-Pausenführung. «Damit waren wir noch gut bedient», schimpfte Werner, der Niclas Füllkrugs Sturmpartner Ducksch aus «disziplinarischen Gründen» für das Pokalspiel suspendiert hatte.
Foulspiel verhindert Führungstreffer
Dem Spiel der Bremer tat das nicht gut. Mit dem Schotten Oliver Burke bei dessen Startelf-Debüt für den Bundesligisten war Werder lange ungefährlich. Erst in der zweiten Hälfte nach dem abgefälschten Schuss von Bittencourt zum Anschlusstreffer wurde es spannend. Mitchell Weiser köpfte den Bundesliga-Aufsteiger schließlich in die Verlängerung (85.).
Dort sorgte Füllkrugs vermeintlicher Treffer zum 3:2 für Aufregung. Vor der Ausführung eines Eckballs soll es ein Foulspiel gegeben haben. Schiedsrichter Frank Willenborg gab das Tor nach Rücksprache mit dem Vierten Offiziellen Frederick Assmuth nicht. «Ich kann das nicht verstehen, wenn ich weiß, dass das der Vierte Offizielle entscheidet, der 50 Meter wegsteht», echauffierte sich Füllkrug. «Das habe ich noch nicht erlebt.»
SCP-Paderborn-Trainer Kwasniok hielt der Aufregung auf der Werder-Bank entgegen: «Wenn du 60 Meter Luftlinie hast als Trainer, dann sollte man sich auch etwas zurückhalten.» Den Schwung des Pokalsiegs will Kwasniok nun für die Liga nutzen. «Das kann nochmal Kräfte freisetzen», sagte der Coach des Zweitliga-Zweiten.
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