Einen Monat vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sehen Menschenrechtler weiterhin Probleme im Umgang mit den auch an den WM-Vorbereitungen beteiligten Gastarbeitern im Land.
Die Arbeitsrechtsreformen seien noch immer nicht ausreichend umgesetzt, teilte Amnesty International mit. Arbeiter in dem Emirat würden deshalb weiterhin ausgebeutet und missbraucht. Die im Golfstaat vor wenigen Jahren eingeführten Reformen des Arbeitsrechts hätten zwar zu deutlichen Verbesserungen geführt, räumte Amnesty ein. Es gebe aber weiterhin «legale Schlupflöcher». Tausende Arbeiter warteten etwa auf bislang nicht gezahlte Löhne oder würden am Jobwechsel gehindert. Zudem arbeiteten Hausangestellte etwa oft bis zu 18 Stunden täglich und ohne Ruhetag zwischendurch.
Amnesty forderte den WM-Gastgeber auf, Missstände anzugehen und auch den Tod Tausender Gastarbeiter im Land aufzuklären. Amnesty schätzt, dass Hunderte Menschen während der Arbeit in sengender Hitze – etwa auf WM-Baustellen – ums Leben kamen. Entschädigungszahlungen an die Angehörigen der Verstorbenen stünden weiter aus.
Das reiche Emirat wird immer wieder wegen systematischen Menschenrechtsverstößen und der Ausbeutung von Migranten kritisiert. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück und führt Reformen zu Gunsten der Arbeiter an. Nach Angaben von Amnesty leben und arbeiten rund zwei Millionen Gastarbeiter in Katar, Hunderttausende von ihnen sind an WM-Projekten beteiligt. Die Fußball-Weltmeisterschaft startet am 20. November und geht bis zum 18. Dezember.
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