Beim Abschlusstraining vor dem Heimspiel in der Champions League musste sich Serge Gnabry als Verlierer eines Spielchens von Leon Goretzka & Co. einen Ohrschnipser als obligatorische Strafe gefallen lassen.
Der Offensivspieler rückt durch das Aus von Thomas Müller nach der von ihm als «Covid-Triple» bezeichneten Zwangspause ebenso in den Fokus wie Goretzka, der den zum zweiten Mal positiv getestet fehlenden Joshua Kimmich ersetzen soll.
Die beiden DFB-Stars werden am Dienstagabend (18.45 Uhr/DAZN) in der Münchner Startformation im Heimspiel gegen Viktoria Pilsen erwartet, wenn die Bayern den nächsten Schritt Richtung Achtelfinale der Fußball-Königsklasse machen wollen. Nachdem Gnabry und Goretzka beim 4:0 gegen Leverkusen zunächst nur auf der Bank Platz nehmen durften, können sich die beiden gut anderthalb Monate vor der WM in Katar gegen Pilsen auch für einen Startelf-Einsatz im Liga-Knaller am Samstag bei Borussia Dortmund empfehlen.
Nagelsmann hält «extrem viel» von Gnabry
Man müsse schauen, wie man aufstelle – auch im Hinblick auf Dortmund, sagte Trainer Julian Nagelsmann zur Offensivgarde, in der der zuletzt herausragende Jamal Musiala auch gegen Pilsen brillieren will. Gnabry (27) ist nach dem Müller-Ausfall der Topkandidat auf einen Einsatz, zumal Kingsley Coman nach seiner beklatschten Trainingsrückkehr am Montag noch keine Option ist.
«Ich halte extrem viel von ihm. Er hat die große Gabe, beide Füße zu benutzen, die sehr gute Gabe, das Spiel zu beschleunigen», sagte Nagelsmann über Gnabry. «Ich habe die Erwartung, dass er sich nicht zu viele Gedanken macht auf dem Feld, dass er frei von der Seele mitspielt und nicht zu viel nachdenkt.»
Nagelsmann über Goretzka: «Gut drauf»
Bei der jüngsten Länderspielreise enttäuschte Gnabry gegen Ungarn (0:1), gegen England (3:3) blieb ihm nur eine Jokerrolle. Goretzka durfte erst gar nicht mitmachen, weil er sich wie Kapitän und Torhüter Manuel Neuer mit dem Coronavirus infiziert hatte. «Er ist gut drauf nach der Verletzung und der Corona-Infektion», sagte Nagelsmann über Goretzka, der im Sommer nach einer Knie-OP bis Ende August gefehlt hatte.
Da Müller und Kimmich als «zwei Säulen» wegbrechen, erwarte er von Goretzka, dass dieser seine Führungsqualitäten einbringe, sagte Nagelsmann. «Er ist ein Kandidat, der viel übernehmen kann.» Nagelsmann überlegte vor dem Spiel, ob er den 27-Jährigen eher auf der Sechser- oder der Achterposition bringe. Weiter vorne sei er wertvoller. «Er hat diese Wucht und Dynamik in der Box, die nicht so viele Spieler mehr haben in Europa», sagte er. «Er soll so spielen wie nach seiner Einwechslung gegen Leverkusen – dann ist alles in guter Ordnung.» Ein 4:0 wie gegen Leverkusen wäre nach Nagelmanns Geschmack.
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