Ehrenpräsident Uli Hoeneß vom FC Bayern setzt für eine erfolgreiche Fußball-Weltmeisterschaft der Nationalmannschaft auf eine Formsteigerung des Münchner Blocks bis zum Turnier in Katar.
«Wenn unsere Spieler Form kriegen, wird auch die Nationalmannschaft davon profitieren», sagte Hoeneß (70) nach dem 3:3 der DFB-Auswahl zum Abschluss der Nations League in London gegen Gastgeber England im TV-Sender RTL. Eine Steigerung von Thomas Müller und Co. sei «dringend notwendig», auch jetzt in der Bundesliga.
Positiv bewertete Hoeneß den Auftritt von Youngster Jamal Musiala, der nach der Pause offensiv viel Dampf machte, den Elfmeter zum 1:0 herausholte und das 2:0 mit einer Balleroberung einleitete. «Wenn er so spielt wie heute, muss er bei Bayern München und in der Nationalmannschaft gesetzt sein», sagte Hoeneß. Ihm imponierte, dass Musiala «dem Druck standgehalten» habe, nachdem er von den Medien im Vorfeld des Spiels quasi zum «Messias» erkoren worden sei.
Mit Blick auf die noch nicht WM-reife Form der DFB-Auswahl verwies Hoeneß auf andere große Fußball-Nationen wie Weltmeister Frankreich, Spanien oder auch die Engländer. «Die ganzen Europäer sind noch nicht in Bestform», bemerkte Hoeneß. Er sei überzeugt, dass die deutsche Elf bis zum ersten WM-Gruppenspiel gegen Japan am 23. November «in einer guten Verfassung» sein werde.
Müller: Fokus auf FC Bayern
Auch Thomas Müller richtet seine ganze Konzentration auf einen Formanstieg beim FC Bayern München. «Na klar ist jetzt für uns Bayern-Spieler der Fokus voll auf den nächsten Wochen. Das wird anstrengend genug», sagte der Routinier nach dem 3:3 mit der DFB-Elf. Am Freitag eröffnen die Bayern gegen Bayer Leverkusen den achten Spieltag der Bundesliga. Nach vier Spielen ohne Sieg sind sie nur Tabellenfünfter.
Ein Aufschwung in München wäre auch für das Selbstvertrauen der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar von großer Bedeutung, meinte Müller. «Da wir viele Bayern-Spieler haben, wäre es schon von Vorteil, wenn wir so ein natürliches Selbstverständnis, Kombinationssicherheit, Abläufe hätten, auf die man zurückgreifen kann, die auch beim Verein funktionieren. Das wäre cool, wenn wir uns das erarbeiten können», sagte der 33-Jährige in London.
Sieben Bayern-Spieler des deutschen Rekordmeisters gehörten diesmal zum Aufgebot von Bundestrainer Hansi Flick. Kapitän Manuel Neuer und Leon Goretzka mussten wegen positiver Corona-Tests schon vor dem 0:1 gegen Ungarn abreisen.
Bis zur WM, die für Deutschland am 23. November mit der Partie gegen Japan beginnt, haben die Bayern noch acht Spiele in der Bundesliga, vier Spiele in der Champions League und eine Partie im DFB-Pokal. Sollte die Trendwende im Club nicht gelingen, will Müller dennoch in Katar bei seiner vierten WM-Teilnahme auftrumpfen. «Selbst wenn es nicht so gut läuft, werden wir trotzdem versuchen, eine gute WM zu spielen», versicherte er.
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