Iga Swiatek ließ sich rücklings auf den Hartplatz fallen und schlug beide Hände vors Gesicht. Als sich die polnische Tennisspielerin emotional wieder gefangen hatte, griff sie auf der Bank zum Handy und beantwortete die ersten Glückwunsch-Nachrichten.
Die Weltranglisten-Erste hat bei den US Open in New York nach einer starken Leistung ihren dritten Grand-Slam-Titel gewonnen. Die zweimalige French-Open-Siegerin aus Polen setzte sich im Finale gegen die Tunesierin Ons Jabeur verdient mit 6:2, 7:6 (7:5) durch.
«Dieses Turnier war eine große Herausforderung. Wir sind in New York, es ist laut, es ist verrückt», sagte Swiatek, die ihre zehn letzten Finals auf der Tour alle gewonnen hat. «Ich weiß es ehrlich gesagt nicht», antwortete die Dominatorin auf die Frage nach dem Geheimnis ihrer Finalstärke.
Erste polnische US-Open-Gewinnerin
Swiatek triumphierte als erste Polin in der US-Open-Geschichte und baute ihre Finalbilanz auf der Grand-Slam-Bühne auf 3:0 aus. Jabeur verlor dagegen zwei Monate nach Wimbledon auch ihr zweites Endspiel bei einem Major-Turnier. Sie verpasste es zudem, sich zur ersten afrikanischen und arabischen Grand-Slam-Turniersiegerin in der Profi-Ära zu küren. «Ich habe es wirklich versucht, aber Iga hat es mir nicht leicht gemacht», sagte Jabeur und scherzte: «Im Moment mag ich sie nicht besonders.»
«Iga Swiatek ist aggressiv, bewegt sich gut, serviert stark – sie spielt perfektes Tennis», sagte der wegen einer Schwangerschaft fehlende deutsche Tennisstar Angelique Kerber als Kommentatorin bei Eurosport.
Swiatek startete famos und ließ ihre Gegnerin mit dem aggressiven und druckvollen Spiel kaum zur Entfaltung kommen. Vor allem der Return der topgesetzten Polin war stets gefährlich. Jabeur, die nach dem Turnier in der Weltrangliste dennoch einen Sprung von Platz fünf auf zwei machen wird, wurde so zu vielen Fehlern gezwungen.
«Das ist schon eine Art Hilflosigkeit», sagte Bundestrainerin Barbara Rittner über das Spiel von Jabeur, die im Halbfinale gegen die Französin Caroline Garcia noch geglänzt hatte. Als Jabeur im zweiten Satz das Risiko erhöhte, hielt sie plötzlich mit. «Sie weiß, sie muss volles Risiko gehen: Jetzt oder nie!», sagte Kerber. Am Ende reichte es aber nicht.
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