Diesmal fiel die große Show aus: Nach zwei überzeugenden Einzelsiegen hat Tennis-Ikone Serena Williams bei den US Open einen Stimmungsdämpfer kassiert.
Im wohl letzten gemeinsamen Auftritt mit ihrer älteren Schwester Venus scheiterte die 40-Jährige in der ersten Runde des Doppel-Wettbewerbs – und das verhagelte ihr offensichtlich die Laune. Ohne ein Wort an die Fans im Arthur-Ashe-Stadium zu richten oder die Autogrammwünsche der Fans am Spielertunnel zu erfüllen, verschwand die US-Amerikanerin schnell vom Platz.
Die Williams-Schwestern unterlagen in der Nacht zu Freitag den Tschechinnen Lucie Hradecka und Linda Noskova mit 6:7 (5:7), 4:6. Die 14-maligen Grand-Slam-Turniersiegerinnen standen dank einer Wildcard erstmals seit den French Open 2018 wieder gemeinsam auf dem Platz. Hradecka tat es «leid», ihre Idole geschlagen zu haben. «Aber ich bin froh, dass wir es geschafft haben.»
Nadal mit Problemen
Im Anschluss kämpfte sich Rafael Nadal in seinem Zweitrundenmatch gegen den Italiener Fabio Fognini nach anderthalb Sätzen aus einem kaum zu erklärenden Tief. Am Ende siegte der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger 2:6, 6:4, 6:2, 6:1. In der dritten Runde trifft der Spanier am Samstag auf Richard Gasquet aus Frankreich.
Im vierten Satz verletzte sich Nadal selbst: Bei einem Rückhandschlag prallte der Schläger vom Boden heftig zurück an seine Nase. Die blutende Wunde musste in einer medizinischen Auszeit behandelt werden. Der 36-Jährige beendete das Match mit einem Nasenpflaster. «Alles gut», schrieb der spanische Tennisstar neben dem Bild aus den Katakomben des Arthur Ashe Stadium, das er um 1:35 Uhr nachts zur Beruhigung seiner vielen Fans im Internet auf Instagram postete. «Mit dem Golfschläger ist mir das schon mal passiert, aber nicht mit dem Tennisschläger», sagte Nadal hinterher lächelnd über seinen Fauxpas. Er fühle sich «ein bisschen schwindelig», es tue «ein bisschen weh».
Für ihn sei es zu Beginn «ein Schock» gewesen, er habe sich «ein bisschen außerhalb der Welt» gefühlt, berichtete Nadal, der während der Behandlungspause für einige Minuten auf dem Boden des Hartplatzes lag: «Ich glaube nicht, dass die Nase gebrochen ist. Ich weiß es nicht. Ich denke, sie wird größer und größer.»
Überhaupt nicht zufrieden war der Titelfavorit mit «einem der schlechtesten Starts in ein Match, die ich je hatte». Aber er habe sich aus diesem Tief selbst befreit: «Auch wenn das Desaster groß war, ich war nicht zu frustriert.»
Krawietz schlägt Mies
Deutlich weniger Probleme hatte Nadals Landsmann Carlos Alcaraz. Der 19-Jährige besiegte den Argentinier Federico Coria glatt mit 6:2, 6:1, 7:5. Am Samstag wartet Jenson Brooksby aus den USA als nächster Gegner auf den Weltranglisten-Vierten.
Ein seltenes Gefühl erlebten Kevin Krawietz und Andreas Mies. Die zweimaligen French-Open-Gewinner standen sich im gemischten Doppel als Gegner gegenüber. Am Ende durfte Krawietz dank des 7:6 (7:2), 7:6 (7:4) über den Einzug in die zweite Runde mit der US-Amerikanerin Nicole Mellchar-Martinez jubeln. An diesem Freitag spielen Krawietz und Mies im Herren-Doppel wieder Seite an Seite gegen Philipp Oswald aus Österreich und Robin Haase aus den Niederlanden.
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