Im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den FC Bayern München setzt Union Berlins Trainer Urs Fischer auf einen couragierten Auftritt seiner Mannschaft.
«Was braucht es? Mut, Mut, viel Mut», sagte der Schweizer vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei. Im Spiel gegen den Ball dürfe seine Mannschaft dem Gegner nicht viel Raum bieten. Mut sei auch in der Offensive nötig. «Wenn du nur dem Ball hinterherläufst, nur verteidigen musst gegen sie, dann wird das eine Aufgabe, die man fast nicht lösen kann.»
Union braucht Topleistung
Beide Clubs sind nach vier Spieltagen noch ungeschlagen, punktgleich führen die Bayern nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor dem Hauptstadtclub. Wie üblich wollte Fischer der Tabellenkonstellation keine große Bedeutung zumessen: «Es ist eine Momentaufnahme», sagte er. «Wir haben nicht den Spitzenkampf im Kopf.» Wie jedes Spiel wolle man es so angehen, dass man es gewinnen könne.
Vorfreude auf die Partie war dem 56-Jährigen anzumerken. «Ich freue mich wahnsinnig auf das Spiel, weil es wirklich eine tolle Aufgabe ist.» Die Bayern «sind die beste Mannschaft in Deutschland, wenn nicht sogar europäisch oder weltweit», sagte Fischer. Der Schweizer wollte sich nicht festlegen, ob die Münchner noch besser besetzt seien als in der Vorsaison, sagte aber: «Ich glaube, so einen Start hatten sie auch noch nicht.» Der Rekordmeister sei «wirklich sehr gut unterwegs.» «Es braucht eine absolute Topleistung von uns und auch ein bisschen Wettkampfglück.»
Kader ist vollständig – Fischer vor Verlängerung?
Fischer stehen fast alle Spieler zur Verfügung. Innenverteidiger Diogo Leite fehlt jedoch wegen einer Brustkorbprellung. «Ich hoffe, dass er in der nächsten Woche wieder ins Training einsteigen kann», sagte Fischer. Paul Jaeckel könnte Leite ersetzen.
Fischer hat sich unterdessen in gewohntem Understatement zu einer möglichen Vertragsverlängerung beim Fußball-Bundesligisten geäußert. «Ich kann’s mir auch vorstellen», sagte der 56-Jährige in Anspielung auf eine entsprechende Aussage von Unions Geschäftsführer Oliver Ruhnert. «Was ich sagen kann: Wir befinden uns in Gesprächen. Schauen wir mal», sagte Fischer mit einem Lächeln.
Der aktuelle Vertrag des Coaches, der Union zweimal in den Europapokal geführt hat, läuft im Sommer 2023 aus. Und Ruhnert hatte zuvor in einem Interview gesagt, dass er an eine Vertragsverlängerung des Schweizers glaube. «Ich kann mir gut vorstellen, dass er bei Union bleiben wird. Weil er genau weiß, was er hier hat, wie er hier arbeiten kann», sagte Ruhnert der «Sport Bild» (Mittwoch) und ergänzte: «Es gibt so einiges, das für Union spricht.»
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