Der derzeit beste deutsche Speerwerfer Julian Weber hat sich für die Leichtathletik-Europameisterschaften in München eine andere Herangehensweise als zuletzt bei der WM in den USA vorgenommen.
In Eugene war der Mainzer nach einer starken Qualifikation dann im Finale nicht über Platz vier hinausgekommen, auch bei Olympia in Tokio war er im Vorjahr Vierter.
«Beim WM-Finale habe ich schnell gemerkt: Das ist heute nicht mein Tag. Ich war auch nervös und habe mir Druck gemacht. Was ich so in der Form gar nicht von mir kannte», berichtete Weber in einem Interview der Mediengruppe Münchner Merkur/tz. Er habe zuvor in der Qualifikation seine Körner möglicherweise schon ein bisschen verschossen, fügte der 27-Jährige hinzu.
«Bei der EM mache ich es einfach andersrum, mit einem nicht so guten Tag ins Finale kommen und dann abliefern. Ich werde es von der Herangehensweise umdrehen», kündigte Weber an. Die Qualifikation findet am 19. August im Olympiastadion statt, das Finale dann am letzten EM-Tag am Sonntag.
Weber hat sich in diesem Jahr der 90-Meter-Marke angenähert und ist damit die deutsche Nummer eins. Ex-Weltmeister Johannes Vetter fehlt bei der EM verletzt, Rio-Olympiasieger Thomas Röhler war nach langer Zwangspause zuletzt nicht in alter Form. Es sei eine neue Situation, mit der man erst umgehen müsse, sagte Weber: «Das habe ich ja auch bei der WM gespürt, das Druckgefühl ist noch mal auf einem anderen Level.»
Er wolle die gemachten Erfahrungen, positiv umwandeln, um dann bei der EM zu glänzen. «Ich fühle mich gut, die Vorfreude wächst mit jedem Tag. Ich komme wieder in den Modus», sagte Weber.
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