Es muss auch beim FC Bayern jetzt nicht jedesmal das ganz große Tor-Spektakel sein.
Auch das etwas glanzlosere 2:0 gegen den VfL Wolfsburg mit einem erneut herausragenden und von den 75.000 Zuschauern mit Ovationen gefeierten Fußball-Nationalspieler Jamal Musiala stärkte beim Bundesliga-Dauerchampion den Glauben daran, dass da nach dem Verlust von Torjäger Robert Lewandowski etwas Großes heranwachsen könnte. «Wir bleiben sowohl euphorisch als auch demütig zugleich», sagte Thomas Müller, Torschütze neben Youngster Musiala.
Zwei Siege, 8:1 Tore und Tabellenführer vor dem punktgleichen Dauerrivalen Borussia Dortmund – es passt beim Serienmeister. «Es ist richtig Spaß auf dem Feld da», frohlockte der 19-jährige Musiala. Und der abseits des Platzes so bescheiden auftretende Jungstar ist gerade das Aushängeschild der Spaß-Bayern – trotz Topstars wie Sadio Mané.
Musiala-Auftritt als Augenweide
Schon drei Saisontore hat Musiala erzielt. Gegen Wolfsburg war sein Auftritt – und besonders sein durchsetzungsstark erzieltes 1:0 – eine weitere Augenweide. Auch Kahn stimmte in den Chor jener ein, die von Musiala schwärmen. «Ich habe ihn gerade in der Kabine noch getroffen und gesagt, dass da mehr kommen muss», scherzte der Vorstandsboss, um ernsthaft hinzuzufügen: «Nein, er ist super in die Saison gestartet. Was er spielt, ist schon im Moment outstanding, außergewöhnlich.»
So einen Start in die WM-Saison habe er sich vorgenommen, verriet Musiala: «Dass ich alles gebe und mehr Tore, mehr Effizienz vorne reinbringe in mein Spiel. Ich bin einfach glücklich, dass ich das jetzt umsetzen kann.»
Verwalten statt weitere Tore
Julian Nagelsmann störte das etwas reduzierte Spektakel beim ersten Heimauftritt der Saison nicht. Der Trainer erfreute sich vielmehr daran, dass seine Mannschaft nicht mehr so konteranfällig auftritt. «Zweite Halbzeit ging es viel um Verwalten, Ballbesitz und Kontrolle, was wir in der letzten Saison nicht immer gut gemacht haben, weil wir immer noch ein Tor und noch ein Tor machen wollten», resümierte er.
Wolfsburgs Coach Niko Kovac haderte nicht groß mit seiner erfolglosen Rückkehr nach München. «Verlieren macht eigentlich keinen Spaß. Aber das 2:0 für Bayern geht klar in Ordnung», sagte der 50-Jährige. «Wir müssen unsere Punkte woanders holen», betonte der Ex-Bayern-Trainer: «Hier werden viele Mannschaft hinkommen und sicherlich verlieren. Wir hatten das Pech, dass wir die Ersten waren.»
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