Nach dem missratenen Premier-League-Auftakt seines FC Liverpool beim Aufsteiger war Jürgen Klopp sichtlich bedient. Das 2:2 (0:1) beim FC Fulham ärgerte den Liverpool-Trainer maßlos.
«Auf einer Skala von eins bis zehn? Eine Zwölf!», beschrieb der zerknirschte Klopp seinen Frust nach dem Unentschieden, das der 55-Jährige als Niederlage empfand. «Das Ergebnis ist keine Niederlage, aber die Vorstellung war eine Niederlage, und deshalb müssen wir rausfinden, woran das lag.»
Dass die Reds nach zweimaligem Rückstand einen Punkt mit nach Anfield nehmen konnten und sogar fast noch gewonnen hätten, wenn Jordan Henderson in der Nachspielzeit nicht die Querlatte getroffen hätte, war kein Trost für den erbosten Coach. «Wenn wir heute gewinnen und nichts aus dem Spiel lernen, dann ist das viel schlimmer, als wenn wir einen Punkt holen und etwas draus lernen.»
Ausfall von Thiago droht
«Das waren nicht wir heute», grantelte Klopp. Beim Zweitliga-Meister der Vorsaison tat sich der FA-Cup- und Ligapokal-Sieger ungewohnt schwer und geriet im Kultstadion Craven Cottage zweimal durch Tore von Alexander Mitrovic in Rückstand. Der Serbe, der den FC Fulham mit 46 Toren zum Aufstieg geschossen hatte, traf in der 32. Minute per Kopf zur verdienten Führung – und in der 72. per Strafstoß.
Obendrein droht Klopp, der am ersten Spieltag auf mehrere verletzte Spieler wie Ibrahima Konate, Naby Keita oder Diogo Jota verzichten musste, nun noch ein weiterer Ausfall. Ex-Bayern-Star Thiago musste zu Beginn der zweiten Hälfte angeschlagen ausgewechselt werden. Das Ausmaß seiner Verletzung ist noch unklar.
Doch es gab auch Positives: Immerhin traf Neuzugang Darwin Núñez (62.) gleich bei seinem Debüt. Publikumsliebling Mohamed Salah (80.) besorgte den Reds schließlich einen Punkt – und Klopp resümierte nach dem gebrauchten Tag: «Die beste Nachricht an diesem Spiel ist das Ergebnis.»
Chelsea mit etwas Glück zum Sieg
So ähnlich dürfte es auch sein deutscher Trainerkollege Thomas Tuchel nach einer mäßigen Leistung seines FC Chelsea empfunden haben. Tuchel konnte sich allerdings über drei Punkte freuen, nachdem die Blues beim FC Everton etwas glücklich mit 1:0 (1:0) gewonnen hatten. Das Team um den deutschen Nationalspieler Kai Havertz benötigte dazu einen Strafstoß, den Jorginho (45.+9) souverän verwandelte.
«Ein Sieg ist ein Sieg ist ein Sieg», sagte Tuchel grinsend, «und natürlich ist das sehr wichtig, um neues Selbstvertrauen aufzubauen, den Glauben zu festigen und die Atmosphäre zu schaffen.» Gleichzeitig räumte der 48-Jährige ein, dass seine Mannschaft noch viel Luft nach oben hat. «Wir müssen offen sein für Verbesserungen, offen für Kritik, denn es gibt noch sehr viel zu verbessern.»
Nationalspieler Timo Werner stand beim Auswärtssieg im Goodison Park nicht im Kader – offiziell wegen einer Verletzung. Dass Werner in dieser Saison für die Blues stürmt, wird allerdings immer unwahrscheinlicher. Berichten zufolge rückt eine Rückkehr des 26-Jährigen zu Bundesligist RB Leipzig immer näher.
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