Nach dem vielbeachteten Auftritt der Frauenfußball-Nationalmannschaft bei der EM in England hofft Hans-Joachim Watzke auf eine Signalwirkung für die Bundesliga.
«Unsere Nationalmannschaft hat Herausragendes geleistet. Man muss jetzt abwarten, ob wir beim Interesse mittelfristig über die Eventisierung hinauskommen», sagte der DFL-Aufsichtsratschef dem «Kicker» mit Bezug auf die bisher eher bescheidenen Besucherzahlen im Ligaalltag.
«Der entscheidende Schritt wäre für mich getan, sobald die Bundesliga in Sachen Zuschauerzuspruch partizipiert. Turniere sind schön und wichtig, doch sie sollten im Optimalfall auf den sportlichen Alltag abstrahlen. Ich würde mir das sehr wünschen, weil ich merke, mit welchem immensen Engagement der Frauenfußball betrieben wird. Aber am Ende ist es wie immer: Abgestimmt wird mit den Füßen», kommentierte Watzke.
In der Debatte um Equal Pay, eine gleiche Bezahlung im Fußball für Männer und Frauen, verwies Watzke auf geringere Einnahmen im Frauen-Fußball: «Es ist doch völlig klar, dass Equal Pay das Ziel ist. Aber bei Equal Revenues, also gleichen Erlösen.»
Am Rande der EM hatte Nationalspielerin Lina Magull für einen Mindestlohn aller Spielerinnen in der 1. und 2. Bundesliga plädiert. «Wir Fußballerinnen sollten ab der 2. Liga so gut verdienen, dass niemand mehr nebenbei arbeiten gehen muss. Da sprechen wir von einem Mindestgehalt von 2000, 3000 Euro im Monat. So kannst du die Entwicklung im Frauenfußball nachhaltig voranbringen», sagte die Offensivspielerin vom FC Bayern München der «Bild».
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