Für Jamal Musiala gab es das Prädikat «Weltklasse» vom Trainer, der Sportvorstand bereitete die Konkurrenz schon einmal auf die Bayern in ein paar Wochen vor.
Nach dem etwa eine Stunde galareifen Auftritt beim erneuten Supercup-Triumph herrschte gute Laune bei den Münchner Bossen, das Beste soll in der neuen Ära nach den Erfolgsjahren mit Weltfußballer Robert Lewandowski aber noch kommen. «Es wird noch einige Wochen dauern, bis wir so einen richtigen Rhythmus bekommen», prophezeite Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
Nach seinem Platztausch durfte er sich von der Tribüne aus am 5:3-Spektakel und einer teilweise famosen Vorstellung des deutschen Meisters beim Pokalsieger RB Leipzig erfreuen. «Man hat gesehen, dass wir brandgefährlich sind. Dass wir viele schnelle Spieler haben, viele torgefährliche Spieler, die alle in der Lage sind, Tore zu machen. Und das ist ja die Idee», betonte Salihamidzic.
Schwerer ausrechenbar ohne Lewandowski?
Der Goalgetter namens Lewandowski ist nicht mehr da, es leben die vielen Goalgetter. «Wir sind einen Tick schwerer ausrechenbar. Das heißt nicht zwangsläufig, dass wir erfolgreicher sind», sagte Coach Julian Nagelsmann – auch aus Respekt vor den Leistungen von Abgänger Lewandowski.
Wenn die Spieler so weitermachten und umsetzten, was sie vorhätten, würden sie aber eben viele Tore auf verschiedene Schultern verteilen können, erklärte Salihamidzic. In Leipzig waren es der überragende Teenager Jamal Musiala in der 14. Minute, Neuzugang Sadio Mané (31.), Abwehrspieler Benjamin Pavard (45.) sowie Jamals Nationalmannschaftskollegen Serge Gnabry (66.) und Leroy Sané. Beim 3:1 im Supercup vor einem Jahr hatte Lewandowski doppelt getroffen, dazu kam ein Tor von Thomas Müller, der in der Red Bull Arena in der neuen Bayern-Abteilung Unberechenbar am Samstag leer ausging.
Sonderlob für Musiala
Man habe schon Ansätze gesehen, «dass wir wirklich guten Fußball spielen können», betonte Salihamidzic. Musiala ragte dabei noch heraus – Torschütze und zweifacher Vorbereiter und von den Leipzigern nie in den Griff zu bekommen. «Der war schon Weltklasse», sagte Nagelsmann. «Wenn er so spielt wie heute, ist er nicht wegzudenken.»
Auf wen also aufpassen als Gegner? Auf Musiala? Oder doch lieber auf Mané, der «uns eine Variabilität gibt»? Oder Müller oder Sané oder Gnabry? Der Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt wird am kommenden Freitag der nächste sein, der es wie auch immer versuchen wird. Dass die Münchner ihr Tempo und ihre Dominanz nach einer Stunde nicht mehr aufrecht erhalten konnte, hatte für die Vereinsbosse erklärbare Gründe.
Die Vorbereitung sei mit nur 19 Tagen Training «vielleicht ein Tick zu wenig» gewesen, meinte Nagelsmann, aufgrund von 19 Nationalspielern aber auch nicht anders zu machen. Bis zum Eröffnungsspiel der neuen Bundesliga-Saison wollen sie nun «noch ein paar Körner sammeln». Was das für die Rivalen heißt, die den nächsten Titeltriumph des Rekordchampions in der Spielzeit 2022/2023 verhindern wollen, kann man sich nach diesem ersten Pflichtspielauftritt der neuen Saison schon ganz gut vorstellen.
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