Der Rugby-Weltverband und die nationalen Verbände Englands und Wales werden laut Medienberichten von mehr als 100 ehemaligen Spielern verklagt.
Die früheren Profis werfen den Verbänden vor, sie nicht genügend vor bleibenden Schäden durch Gehirnerschütterungen während ihrer Laufbahn geschützt zu haben, wie die Nachrichtenagenturen AP und PA am 25. Juli berichteten. Zu den Klägern zählen auch ehemalige Nationalspieler. Einige von ihnen leiden unter anderen an früh einsetzender Demenz, Epilepsie, Parkinson und an CTE, der chronisch traumatischen Enzephalopathie, bei der Hirnzellen degenerieren.
«Bei dieser Klage geht es nicht nur um eine finanzielle Entschädigung», heißt es in einer Stellungnahme des Anwaltsbüros Rylands Legal, das die Sammelklage eingereicht hat. «Es geht auch darum, das Spiel sicherer zu machen und sicherzustellen, dass aktuelle und ehemalige Spieler getestet werden, damit sie, falls sie eine Hirnverletzung erleiden, die notwendige klinische Hilfe erhalten können.» Nach eigenen Angaben vertritt Rylands mehr als 185 Rugbyspieler im Alter von 30 bis 60 Jahren.
Rugby ist nicht die erste Sportart, in der über Kopfverletzungen und mögliche Langfristschäden diskutiert wird. Die nordamerikanische Football League NFL hatte vor neun Jahren Klagen von tausenden ehemaligen und geschädigten Spielern abgewendet, indem die Profiliga bislang über 800 Millionen Euro Entschädigungen gezahlt hat.
Auch im Fußball sind die gesundheitlichen Folgen durch Kopfbälle oder Zusammenstöße zuletzt verstärkt in den Fokus geraten. Erste Maßnahmen wurden getroffen. In England und in den USA wurden unter anderem Kopfbälle für Kinder verboten.
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