Mit dem nächsten Minimalisten-Sieg sind die deutschen Hockey-Frauen erstmals seit zwölf Jahren wieder in das Halbfinale einer Weltmeisterschaft eingezogen.
Der Weltranglisten-Sechste gewann in Amstelveen sein Viertelfinale gegen Neuseeland mit 1:0 (1:0) und machte es dabei erneut spannender als nötig. Den Siegtreffer besorgte Lena Micheel mit ihrem ersten Turniertor bereits in der 17. Minute.
«Der Knoten ist jetzt geplatzt. Ich bin einfach nur glücklich, besser geht es nicht», sagte die Stürmerin vom UHC Hamburg. Nun reist sie mit ihrem Team zur WM-Endrunde ins spanische Terrassa und trifft dort am Samstagabend auf den Sieger des Viertelfinals zwischen Argentinien und England. «Ich bin einfach nur stolz und gespannt, wer da jetzt als Gegner kommt», ergänzte Micheel.
Die Deutschen hätten wie schon beim 1:0 im Achtelfinale gegen Südafrika die Partie frühzeitig entscheiden können. Mit 33:9-Kreiseintritten, 15:3-Torschüssen und 10:2-Strafecken war der EM-Zweite erneut deutlich überlegen, machte aus seinen Chancen aber zu wenig. «Wir haben wahnsinnig viel rausgespielt, sehr gut verteidigt und waren dem Tor extrem nahe», sagte Bundestrainer Valentin Altenburg.
Sein Team ging von Beginn an offensiv zu Werke und hatte bereits in der neunten Minute die erste Großchance, als Micheel noch am Pfosten scheiterte. Pauline Heinz (29./38.) hätte gleich zweimal auf 2:0 erhöhen können, doch erst traf auch sie den Pfosten, dann setzte sie den Ball über das Tor. Diese Nachlässigkeiten drohten sich zu rächen, als Olivia Merry (41.) mit Neuseelands erster Strafecke den Ausgleich nur knapp verpasste.
So kam es im Schlussabschnitt zu einer aus deutscher Sicht vermeidbaren Zitterpartie, in der sich Torfrau Nathalie Kubalski bei zeitweise dreifacher Unterzahl mehrfach auszeichnete. «Es hat sich trotzdem sicher angefühlt, weil wir uns auf die Defensive verlassen konnten», sagte Altenburg.
Bereits an diesem Mittwoch brechen die Deutschen aus ihrem WM-Quartier in den Niederlanden in Richtung Spanien auf. «Morgen um 12.00 Uhr holt uns der Bus aus dem Hotel ab, und dann sind wir mal gespannt, was das Schipholer Flughafenchaos so für uns hat», meinte Stürmerin Charlotte Stapenhorst gut gelaunt.
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