24. November 2024

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Nächster Bayern-Coup? De Ligt will angeblich nach München

Matthijs de Ligt war einmal der gefragteste Verteidiger der Welt. Jetzt ist er immer noch erst 22 - und wird beim FC Bayern gehandelt.

Wird Matthijs de Ligt der neue Boss in der Verteidigung des FC Bayern? Die Münchner sollen den niederländischen Nationalspieler von Juventus Turin Medienberichten zufolge zur kommenden Saison verpflichten wollen.

Es könnte nach dem Transfer von Stürmerstar Sadio Mané vom FC Liverpool der nächste Coup des deutschen Fußball-Rekordmeisters werden. Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Trainer Julian Nagelsmann sollen dem TV-Sender Sky zufolge bereits Kontakt zu dem 22-Jährigen aufgenommen haben. Nach Informationen von «Bild» und «Sport Bild» soll der Abwehrspieler bei Juve seinen Wechselwunsch nach München sogar hinterlegt haben. Die Vereine sowie de Ligt selbst haben sich öffentlich bislang nicht geäußert.

Wie hoch soll die Ablösesumme sein?

Der Verteidiger war im Sommer 2019 von Ajax Amsterdam nach Italien gewechselt. De Ligt hat in Turin noch einen Vertrag bis zum Sommer 2024. Medienberichten zufolge besitzt er eine Ausstiegsklausel in Höhe von 120 Millionen Euro. Eine Summe, die für den FC Bayern auch wegen der finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht infrage kommt.

Mit 80 Millionen Euro ist Abwehrspieler Lucas Hernandez der bisher teuerste Bayern-Einkauf der Geschichte. Sollten die Münchner nun erneut ähnlich tief für einen Verteidiger in die Tasche greifen, wäre das erstaunlich, nachdem sie gerade erst Nationalspieler Niklas Süle ablösefrei nach Dortmund ziehen ließen.

In England wird indes von einem Interesse des FC Chelsea und Trainer Thomas Tuchel an de Ligt berichtet. Die Londoner haben in diesem Sommer in Antonio Rüdiger (Real Madrid) und Andreas Christensen (FC Barcelona) gleich zwei Verteidiger verloren. Tuchels Verein hofft angeblich für rund 75 Millionen Euro auf den Zuschlag bei de Ligt.

Die Suche nach einem Boss

Die Münchner vermissen seit dem ablösefreien Abschied von David Alaba im vergangenen Jahr zu Real Madrid einen Chef in der Abwehr, der auch seine Nebenleute führt. Der von RB Leipzig für 42,5 Millionen Euro verpflichtete Dayot Upamecano war in seiner ersten Bayern-Saison zu unbeständig. Hernandez, der auch als linker Außenverteidiger aufläuft, ist nicht der Kommandogeber in der Abwehrreihe. Süle war es auch nicht. Dafür sieht sich Benjamin Pavard, bislang rechter Außenverteidiger, in der Innenverteidigung besser aufgehoben.

De Ligt wäre eine Führungsfigur. Schon mit 18 Jahren wurde er Kapitän von Ajax und war unverzichtbarer Bestandteil der Amsterdamer Revival-Truppe, die in der Saison 2018/19 erst im Halbfinale der Champions League an Tottenham Hotspur scheiterte. Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui, seit diesem Sommer Bayern-Profi, gehörte damals ebenfalls zu dieser fantastischen jungen Mannschaft.

Die Münchner machten damals schon direkte Bekanntschaft mit de Ligt. In der Gruppenphase kamen die noch von Niko Kovac betreuten Bayern nicht über zwei Unentschieden (1:1, 3:3) gegen Ajax hinaus. Was de Ligt in Nagelsmanns Mannschaft einbringen könnte? Übersicht in der Spieleröffnung, Gelassenheit am Ball, robuste Abwehrarbeit- und natürlich Führungsqualität.

Von Martin Moravec und Christian Kunz, dpa