Ein nicht funktionierender Transponder ließ Lennard Kämna im Sauerland erst im Unklaren über seinen Sieg. Doch wenig später hatte der 25 Jahre alte Radprofi Gewissheit, erstmals in seiner Karriere den deutschen Meistertitel im Einzelzeitfahren geholt zu haben.
«Ich war etwas verwundert, als ich im Ziel war. Ich dachte erst, ich hätte verkackt, darum bin ich jetzt umso glücklicher», sagte Kämna. Der 25 Jahre alte Bora-hansgrohe-Profi setzte sich auf dem anspruchsvollen 27,5 Kilometer langen Kurs mit Start und Ziel in Marsberg in einer Zeit von 35:31 Minuten mit 15 Sekunden Vorsprung auf Jannik Steimle durch. Dritter wurde Kämnas Teamkollege Nils Politt mit einem Rückstand von 24 Sekunden.
«Der Stärkste hat heute gewonnen»
«Der Stärkste hat heute gewonnen. Ich bin nicht enttäuscht über den zweiten Platz», sagte Steimle. «Ich bin super happy, dass es geklappt hat. Es hat für mich einen sehr hohen Stellenwert, diesen Titel zu holen», erklärte Kämna, der in diesem Jahr bereits eine Etappe beim Giro d’Italia und 2020 bei der Tour de France gewann. Kämna ist damit Nachfolger von Tony Martin, der sich seit 2010 insgesamt zehnmal den Titel sicherte – neun davon in Serie.
Auch im Straßenrennen am Sonntag wird es einen neuen Titelträger geben, weil Vorjahressieger Maximilian Schachmann aufgrund einer Corona-Infektion nicht startet. Der Kurs führt über 189 anspruchsvolle Kilometer von Arnsberg-Neheim zum Kahlen Asten in 838 Metern Höhe. Auch hier gilt Kämna in Abwesenheit seines Teamkollegens Schachmann als einer der Topfavoriten auf das Trikot mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring. «Natürlich wollen wir das Trikot verteidigen, aber es wird natürlich nicht ganz einfach», sagte Kämna.
Brennauer siegt trotz Sturz
Den Titel bei den Frauen sicherte sich wie im Vorjahr Lisa Brennauer. Die 34-Jährige setzte auf dem gleichen Kurs in einer Zeit von 42:23 Minuten mit 14 Sekunden Vorsprung gegen Lisa Klein durch. Dritte wurde mit 25 Sekunden Rückstand Hannah Ludwig. Brennauer stürzte kurz vor dem Ziel in der letzten Kurve, überquerte aber noch zu Fuß mit ihrem Rad in den Händen den Zielstrich. «Ich bin einfach zu schnell in die letzte Kurve. Ich dachte schon, das war es jetzt», sagte Brennauer nach ihrem fünften nationalen Titel im Kampf gegen die Uhr.
Den Titel im erstmals ausgetragen Frauen-U23-Rennen gewann Ricarda Bauernfeind. Die 22-Jährige war dabei mit einer Zeit von 42:04 Minuten sogar 19 Sekunden schneller als Elite-Siegerin Brennauer.
Weitere Nachrichten
England gewinnt Team-WM der Darts-Profis
Spaniens «wunderbare Mannschaft» fordert DFB-Elf
Pogacar über Gelbes Trikot überrascht: «Fühlt sich gut an»