Tennisprofi Angelique Kerber würde sich zur Not wie Spaniens Star Rafael Nadal für den Erfolg auch fit spritzen lassen.
«Wenn es ein Wimbledon-Finale wäre, würde ich es wohl auch machen», sagte die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Nadal hatte sich seinen Fuß zwei Wochen lang mehrmals betäuben lassen, um die French Open zum 14. Mal zu gewinnen.
Rekord-Grand-Slam-Sieger Nadal leidet seit einigen Jahren am Müller-Weiss-Syndrom, einer seltenen und degenerativen Erkrankung. Der 36-Jährige hatte sich in Paris nach eigenen Angaben vor jedem seiner sieben Spiele Spritzen gegen die Beschwerden geben lassen. Während des gesamten Turniers nahm er zudem entzündungshemmende Mittel.
«So viel Kampfgeist und Disziplin»
«Es ist verrückt, wie sein Körper das alles aushält und dass er es wieder geschafft hat, das Turnier zu gewinnen. In ihm muss so viel Kampfgeist und Disziplin stecken. Ich habe vor Rafa größten Respekt, er verdient wie kein anderer, was er geschafft hat», sagte Kerber. Wenn man Erfolg haben wolle, müsse man über Grenzen gehen. «Das müssen nicht immer Schmerzen sein. Das ist auch im Training so, wenn man bis zum Limit und darüber hinausgeht, um besser zu werden.»
Die 34-Jährige will spielen, solange sie fit ist, Leidenschaft habe und «ich spüre, was mir fehlen würde. Da höre ich auf meinen Bauch. Wenn ich das Feuer nicht mehr spüre, werde ich die Entscheidung alleine treffen.»
Mit 40 wie US-Superstar Serena Williams, die in Wimbledon ihr Comeback geben will, wird sie aber nicht mehr aktiv sein. «Ich bin gespannt, sie wiederzusehen. Zu sehen, wie fit sie ist, wie sie trainiert hat. Nach so einer langen Zeit braucht man eigentlich Matchpraxis, um sich wieder reinzufinden. Aber Serena, die so viel erreicht hat, braucht vielleicht nicht so viel Zeit, um wieder auf hohem Niveau zu spielen», sagte Kerber, die 2018 im Endspiel gegen Williams in Wimbledon triumphierte. Ein Jahr nach ihrem letzten Spiel kehrt sie auf die Tennis-Tour zurück. Für den Rasen-Klassiker in London erhält die 23-fache Grand-Slam-Siegerin eine Wildcard.
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