Mit Lisa Unruh beendet Deutschlands erfolgreichste Bogenschützin ihre Karriere in der Nationalmannschaft. Dies teilte sie dem Deutschen Schützenbund (DSB) am Rande der Heim-EM in München mit.
Die Frau mit dem Fischerhut holte 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit Sensations-Silber die erste olympische Medaille der Deutschen in dieser Sportart und war seitdem das Gesicht des Bogensports in Deutschland. In Tokio holte sie dann mit dem Team noch mal Olympia-Bronze. Ende des Vorjahres sicherte sich die Berlinerin mit einer Zehn im Stechen den Sieg im Weltcup-Finale in Yankton.
«Ein besseres Ende kann es eigentlich nicht geben», sagte die 34-Jährige. Bei der EM in München war es eine feucht-fröhliche Verkündung im Kreis der Bogenauswahl, es flossen auch Tränen – über das Erlebte und Tränen der Freude. Ihren Bogen, den sie «Beauty» getauft hat, wird sie zumindest bei den internationalen Wettkämpfen nicht mehr in die Hand nehmen. «Ich konnte gar nicht so viel sagen, wie ich gerne hätte sagen wollen, weil ich sonst richtig geheult hätte. Deshalb habe ich es kurz und knackig gemacht, Lisa like», sagte die ehemalige Leistungsschwimmerin.
Bundestrainer Oliver Haidn fand über die Polizeikommissarin, die 2016 und 2018 zur Weltschützin des Jahres gewählt wurde, nur lobende Worte zum Abschied: «Lisa hat den deutschen Bogensport des letzten Jahrzehnts geprägt wie keine andere. Wir können uns glücklich schätzen, sie in unserer Mannschaft gehabt zu haben. Es ist aus meiner Sicht auch der richtige Zeitpunkt, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Schließlich verlässt sie mit dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille und dem Sieg beim Weltcupfinale als Topathletin das internationale Parkett.»
Weitere Nachrichten
Pogacar über Gelbes Trikot überrascht: «Fühlt sich gut an»
Tedescos Belgier haben Spaß vor Achtelfinale
Rassistische Kommentare gegen Ansah: DLV prüft Strafanzeige