Aus Michael van Gerwen brach sofort alles heraus. Der «grüne Gigant», wie der Niederländer auch genannt wird, warf seine übrigen Pfeile zu Boden und brüllte mehrere Male lauthals ins euphorisierte Darts-Publikum in Berlin.
Der 11:10-Sieg über Joe Cullen aus England brachte ihm nicht nur den sechsten Titel in der wichtigen Premier League, sondern auch riesige Emotionen. Sieger van Gerwen und Verlierer Cullen kämpften auf der riesigen Bühne mit den Tränen. Der Debütant hatte am Montagabend im 21. und alles entscheidenden Leg nur um Millimeter die Doppel-16 und damit den Titel verpasst.
«Deutschland ist bereit für diese Finalabende», sagte van Gerwen, der nach 2013, 2016, 2017, 2018 und 2019 wieder den bedeutenden Liga-Wettbewerb für sich entschied, zur Stimmung in der Arena. «Keiner ist vorzeitig gegangen, jeder ist geblieben. Das ist atemberaubend. Das hier in Berlin geschafft zu haben ist großartig. Das Publikum war sensationell.» Das Finale des Wettbewerbs hatte erstmals in Deutschland stattgefunden.
Zwangspause wegen Hand-OP
Der Niederländer zog mit dem englischen Rekordsieger Phil Taylor gleich und kann sich einigermaßen entspannt in seine Zwangspause verabschieden. Van Gerwen wird am Dienstag an der Hand operiert und bei der Team-WM ab Donnerstag ausfallen.
Die mehr als 10.000 Zuschauer in der Arena am Berliner Ostbahnhof erlebten zum Abschluss einer langen Saison die größtmögliche Dramatik. Erst führte van Gerwen, dann zog Cullen vorbei, später ging es hin und her, bis beim Stand von 10:10 der Showdown anstand.
«Ich musste heute hervorragend spielen. Mein Fokus lag voll und ganz auf diesem Event. Es war nicht leicht, aber was für ein Tag. Ich bin überglücklich über diesen Sieg», kommentierte van Gerwen, der seinen unterlegenen Widersacher noch auf der Bühne geherzt hatte. «Ich kann nicht glauben, dass ich verloren habe. Michael soll seine Nacht genießen», sagte Cullen, der nach seinem kurzen Statement mit gesenktem Kopf in die Ecke schlich.
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