Die Fußball-Bundesliga könnte nach Ansicht eines Experten durch die Weltmeisterschaft in Katar an Spielqualität einbüßen.
«Wahrscheinlich wird es einfach ein bisschen schlechter», sagte Spielanalyst Martin Rafelt der Deutschen Presse-Agentur. «Mehr englische Wochen ist gleich weniger Trainingszeit ist gleich geringere Qualität», ergänzte Rafelt, der Autor beim Fußballblog «Spielverlagerung» ist und bis 2020 Co-Trainer bei Hajduk Split war.
Durch die Winter-WM vom 21. November bis 18. Dezember in Katar muss die Liga großflächige Anpassungen vornehmen. So wird es eine zweimonatige Spielpause rund um die Weltmeisterschaft und Ligaspiele in einem engen Zeitraum geben. Ein deutscher Nationalspieler beim FC Bayern München würde beispielsweise zwischen Ende Juli und Mitte November mindestens 25 Pflichtspiele absolvieren – in 15 Wochen.
Ein breiter Kader könnte den Spielern Verschnaufpausen ermöglichen. «Wir werden mit Hasan zusammensitzen, um alles durchzusprechen», sagte Julian Nagelsmann, Trainer des FC Bayern München, Mitte Mai über die Planungen für die kommende Saison. «Nach der WM gibt es kein Füße hochlegen, sondern geht es sofort in der heißen Phase weiter.»
Dies ist ein Zeitraum, in dem es in der Liga Überraschungen geben könnte, wenn einige Teams bei der WM sehr erfolgreiche Spieler stellen, meint Rafelt: «Wenn deine gesamte Startelf nicht in der Vorbereitung da ist, sondern noch Regeneration braucht bis zum Start der Rückrunde und zu Beginn auch nicht auf einem hohen Fitnesslevel ist, dann kann ich mir schon vorstellen, dass die ersten fünf bis zehn Spieltage der Rückrunde eine Achterbahnfahrt werden.»
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