23. November 2024

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Trainersuche laut Medien beendet: Schalke setzt auf Kramer

Bei Aufsteiger Schalke wurden zuletzt viele Trainer-Namen gehandelt. Der von Frank Kramer war bisher nicht dabei. Nach Berichten erhält der 50-Jährige nach seiner Freistellung in Bielefeld die Chance.

Knifflige Suche, überraschende Wahl – Frank Kramer soll den FC Schalke 04 wieder zu einer festen Größe in der Fußball-Bundesliga machen.

Nach mehrwöchigen Spekulationen, wer die Nachfolge von Interimscoach Mike Büskens antreten könnte, steht der Aufsteiger vor der Verkündung der zentralen Personalie.

Zunächst berichteten mehrere Medien übereinstimmend, dass der am 20. April beim späteren Absteiger Arminia Bielefeld freigestellte Kramer am Dienstag offiziell vorgestellt werden soll. Am Montagnachmittag luden die Schalker dann auch zu einer Pressekonferenz ein, auf der ein neuer Coach präsentiert wird. Den Namen Frank Kramer nannten sie allerdings nicht.

Vorliebe für laufintensives Spiel

Berichte über angebliche und ergebnislose Verhandlungen mit Thomas Letsch (Arnheim), dem ehemalige Bundesliga-Profi Vincent Kompany (Anderlecht) und dem neuen Hertha-Coach Sandro Schwarz hatten bei den Fans für Rätselraten gesorgt. Mutmaßungen, dass Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder in ihrer Not sogar wieder auf den Aufstiegshelden Büskens als diesmal feste Größe zurückgreifen könnten, dürften sich nun endgültig als unbegründet erweisen.

Möglicherweise gab die gemeinsame Zeit von Schalkes Sportdirektor Schröder und Kramer in den Jahren 2013 bis 2014 bei Greuther Fürth den Ausschlag für den 50-Jährigen. Ein weiteres Plus für den ehemaligen Trainer diverser deutscher U-Nationalteams sowie der Clubs aus Fürth, Hoffenheim, Düsseldorf und Bielefeld könnte seine Vorliebe für laufintensives Spiel gewesen sein, dass gut zum Schalker-Image als Malocher-Club passt.

Büskens wird wieder Co-Trainer

Wie bereits vorher vereinbart, kehrt der auf Schalke als Aufstiegsheld gefeierte Büskens auf seine alte Position als Co-Trainer zurück. Der langjährige Schalke-Profi, der mit dem Revierclub 1997 den UEFA-Pokal gewann, hatte interimsmäßig die Nachfolge von Dimitrios Grammozis angetreten und die Mannschaft mit acht Siegen in neun Spielen zurück in das Fußball-Oberhaus geführt.

«Ich finde es richtig, dass er jetzt wieder ins zweite Glied zurückgeht, denn als Co-Trainer kann er seine Vorstellungen immer einbringen», hatte der ehemalige Club-Trainer Huub Stevens unlängst der Deutschen Presse-Agentur gesagt. «Auf Schalke müssen immer Leute mit in der Verantwortung sein, die den Verein schon lange kennen und echte Schalker sind – wie er und «Asa» (Gerald Asamoah).» Büskens will sich in der neuen Saison vor allem wieder der Förderung junger Profis widmen.

Diese Konstellation im Trainerstab wäre für den neuen Chefcoach Kramer bei allen Vorteilen jedoch auch eine Hypothek. Schließlich könnte Büskens als Schattentrainer angesehen werden, der bei Misserfolg schnell als Alternative bereitstünde. Eine ähnliche Rolle hatte Edin Terzic beim Revierrivalen aus Dortmund eingenommen und damit die Trennung von Marco Rose möglicherweise beschleunigt.

Von Heinz Büse, dpa