In der Debatte um den umstrittenen Begriff «Die Mannschaft» für die deutsche Fußball-Auswahl hat sich DFB-Direktor Oliver Bierhoff offen für eine kritische Diskussion gezeigt.
In einem am 3. Juni veröffentlichten Interview des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» deutete Bierhoff an, dass er auch einen Verzicht auf den Begriff akzeptieren würde, sollte die Führung des Deutschen Fußball-Bundes dies beschließen.
Zwar wies der Europameister von 1996 darauf hin, dass die Mehrheit der Fans dem Label positiv gegenüberstehen würde, «vor allem junge Fußballfans», das hätten Marktforschungen ergeben. «Aber wenn sich das Präsidium des DFB trotz sachlicher Argumente anders entscheidet, kann ich damit leben», sagte Bierhoff.
«Die Mannschaft» polarisiert
«Der Begriff ‚Die Mannschaft‘ polarisiert, das weiß ich. Aber es muss sachliche Gründe geben, ihn abzuschaffen, nicht nur emotionale», führte der 54-Jährige aus. Man habe den Begriff analysiert und werde es wieder tun. «Wenn gute Argumente dagegensprechen, werden wir sie nicht ignorieren», sagte Bierhoff.
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte sich für eine Abschaffung der Bezeichnung ausgesprochen. «Dieser Begriff ist mir zu abgehoben», sagte Watzke dem «Spiegel» im Januar. Watzke ist Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga und gehört daher auch dem DFB-Präsidium an.
Für eine Abschaffung plädierte auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Der 61-Jährige sagte der «Bild», dass «Die Mannschaft» normal für eine Einheit stehe. «Das war Deutschland zuletzt weder auf dem Platz bei den enttäuschenden Turnier-Auftritten, noch im Verband. Es werden nun auf allen Ebenen neue Wege beschritten. Deswegen wäre es gut, einen neuen Namen zu erfinden, Frische reinzubringen.»
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