Nach dem Einzug mit der AS Rom ins Finale der Conference League weinte der sonst so coole und manchmal großspurige José Mourinho hemmungslos.
«Warum ich in Tränen ausgebrochen bin? Weil ich fühle, was sie alle fühlen. Es ist ein großer Club ohne die Trophäensammlung für die soziale Bedeutung des Vereins», sagte der portugiesische Star-Fußballtrainer nach dem 1:0 (1:0) im Halbfinalrückspiel der Conference League gegen Leicester City. «Das ist noch keine Trophäe, nur ein Finale. Aber es bedeutet ihnen sehr viel. Meine Emotionen galten ihnen», sagte Mourinho mit Blick auf die 70.000 Fans im heimischen Stadio Olimpico.
Mourinho: «Es ist ein Sieg für die Familie»
«Über die Jahre bin ich weniger egozentrisch und mehr wie ein Vater geworden. Es ist ein Sieg für die Familie», ergänzte Mourinho, der früher auch mal mit Arroganzanfällen für Schlagzeilen sorgte. «Es geht nicht nur um die Familie auf dem Platz und der Bank, sondern im gesamten Stadion. Das ist unser größter Verdienst: Diese Empathie und das Gefühl von Familie, das wir mit den Fans geschaffen haben.»
Der 59-Jährige ist der erste Trainer, der mit vier verschiedenen Vereinen in europäische Finals eingezogen ist. Er kann als erster Coach die Champions League, Europa League und Conference League gewinnen. Alle vier bisherigen internationalen Finals gewann er: das UEFA-Pokal-Finale 2003 und das Champions-League-Finale 2004 mit dem FC Porto sowie die Endspiele in der Königsklasse 2010 mit Inter Mailand und der Europa League 2017 mit Manchester United. «Ich hatte das Glück, in größeren und prestigeträchtigeren Endspielen als diesem zu spielen», sagte Mourinho. «Aber wie wir hier eine familiäre Atmosphäre geschaffen haben, gibt mir ein besonderes Gefühl.»
Am 25. Mai im albanischen Tirana will Mourinho die Roma gegen Feyenoord Rotterdam auch zum Titel führen. Den Niederländern reichte bei Olympique Marseille ein 0:0 nach dem 3:2 im Hinspiel. Für Rom wäre es erst der zweite internationale Titel nach dem Sieg im Messe-Pokal 1961.
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