Die tapferen Tifosi winkten mit ihren Ferrari-Fahnen, doch Max Verstappen hat für den nächsten schweren Dämpfer bei den stimmungsvollen roten Festspielen gesorgt. Nach der Pole sicherte sich der niederländische Weltmeister auch Platz eins beim ersten Sprintrennen dieser Formel-1-Saison.
Nachdem gleich am Start Charles Leclerc unter dem Jubel der italienischen Anhänger im Autodromo Enzo e Dino Ferrari noch vorbeigezogen war, überholte der 24 Jahre alte Red-Bull-Star in der drittletzten der 21 Runden den gleichaltrigen monegassischen WM-Spitzenreiter wieder.
«Wir waren am Ende besser auf den Reifen. Es war schnell, ich habe ziemlich Druck gemacht», sagte Verstappen. Er wird nun auch von Platz eins am diesem Sonntag (15.00 Uhr/Sky und RTL) in den Großen Preis der Emilia Romagna starten – mit Leclerc neben ihm. «Wir werden arbeiten und stark zurückkommen», prophezeite er bereits.
Platz zwei war nicht der Ferrari-Plan nach bereits zwei Saisonsiegen des Monegassen und einer klaren WM-Führung. Teamkollege Carlos Sainz schaffte es nach seinem Abflug tags zuvor in der Qualifikation und Startrang zehn auch nur noch auf Platz vier – einen Rang hinter Sergio Perez im zweiten Red Bull. «Großartiger Job von beiden Piloten», lobte daher Red Bulls Teamchef Christian Horner.
Mick Schumacher Zehnter, Vettel 13.
Mick Schumacher verpasste um zwei Ränge die Punkteplätze. In diesem Jahr gibt es Zähler bis Rang acht, der deutsche Haas-Pilot wurde Zehnter. Er ließ dabei aber einiges an Titeln und Namen hinter sich: Landsmann und Vierfach-Champion Sebastian Vettel wurde 13. im Aston Martin, Rekordweltmeister Lewis Hamilton 14. im Mercedes. Das Debakel setzte sich nach einer völlig missratenen Qualifikation im Sprintrennen für das einst so erfolgsverwöhnte deutsche Werksteam fort: George Russell kam nicht über Rang elf hinaus.
Mercedes kann derzeit nur neidvoll und leidvoll auf das Geschehen an der Spitze blicken, wo Leclerc direkt beim Start für Jubelstürme der Ferrari-Fans sorgte, als er Verstappen überholte. In 4,87 Sekunden beschleunigte der Monegasse auf Tempo 200 und zog vorbei am Niederländer, der danach von einem «richtig schlechten» Start sprach.
Frühes Safety Car nach Crash von Zhou und Gasly
Freie Fahrt hatte Leclerc aber erst mal nicht. Nach einer Berührung der Wagen des Chinesen Guanyu Zhou (Alfa Romeo) und des Franzosen Pierre Gasly (Alpha Tauri) landete Zhous Auto in der Streckenbegrenzung. Das Safety Car musste raus und führte das Feld an. In der fünften Runde steuerte Bernd Mayländer den Wagen wieder in die Boxengasse, und Leclerc verteidigte zunächst seine Führung.
Anders als im Rennen müssen die Piloten beim Sprint, den es in diesem Jahr noch in Spielberg und Sao Paulo geben wird, auch nicht zum Reifenpflichtwechsel an die Box, was die taktischen Möglichkeiten einschränkt.
Sainz machte aber reichlich Plätze gut, Perez ebenso. Nach dem erstmaligen Verpassen des dritten Qualifikationsdurchgangs beider Autos seit dem Rennen in Japan 2012 ging es für Hamilton und Russell indes nicht nach vorn, wo sich Verstappen immer weiter an Leclerc heranpirschte und in der drittletzten Runde vorbeizog.
In der WM-Wertung führt Leclerc weiterhin, er kommt auf 78 Punkte, Teamkollege Sainz (38) verdrängte Russell (37) von Rang zwei. Dahinter folgt das Red-Bull-Duo mit Perez (36) und Verstappen (33) auf den Plätzen vier und fünf.
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