Die deutsche Tennis-Meisterin Eva Lys wünscht sich von der Damen-Profiorganisation WTA eine Aufforderung an russische Spielerinnen, sich angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine klar zu positionieren.
Sie wisse, dass sie damit vielen Spielerinnen, die auf der Profitour unterwegs seien, aus dem Herzen spreche, sagte die 20-Jährige nach ihrem überraschenden Auftakterfolg bei ihrem WTA-Hauptfeld-Debüt in Stuttgart.
Sie erklärte aber auch: «Da Tennis eine Individualsportart ist, muss man sagen, dass Spielerinnen, die aus solchen Ländern kommen, nicht direkt abgestempelt werden sollen.» Ein Statement der WTA halte sie aber für wichtig. Lys ist in Kiew geboren, ehe sie als kleines Kind mit ihren Eltern nach Deutschland kam. Noch heute leben Verwandte von ihr in der ukrainischen Hauptstadt. Tennis helfe ihr, sich vom Krieg abzulenken.
«Der Platz ist ein Ort für mich, wo ich komplett abschalten kann. Sobald ich den Platz verlasse, kann ich nicht leugnen, was passiert, vor allem weil ich durch meine Familie sehr betroffen bin», sagte die Qualifikantin vom Hamburger Club an der Alster: «Es nimmt einen doch schon mit. Es ist ein Thema, womit wir uns täglich beschäftigen, was meiner Meinung nach weiterhin stark in der Öffentlichkeit stehen sollte», sagte Lys und ergänzte auch mit Blick auf ihre Leidenschaft Tennis: «Trotzdem sollte jeder Mensch weiterhin das tun, was er in seinem Leben machen kann.»
Die 20-Jährige, die in der Weltrangliste Platz 342 belegt, hatte zuvor für eine große Überraschung gesorgt. Lys rang die rund 300 Weltranglistenplätze vor ihr notierte Schweizerin Viktorija Golubic in der ersten Runde mit 5:7, 7:5, 7:5 nieder.
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