Kapitänin Alexandra Popp klatschte nach ihrem Comeback lächelnd ihre Mitspielerinnen ab und wurde immer wieder umarmt.
Die deutschen Fußballerinnen um die 31 Jahre alte Wolfsburgerin haben in Bielefeld einen Riesenschritt in Richtung WM 2023 in Australien und Neuseeland gemacht. Das überlegene Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg landete mit dem 3:0 (1:0) gegen Portugal in Bielefeld den siebten Sieg im siebten Spiel. «Ich finde, dass es schon souverän war», sagte die Bundestrainerin im ARD-Interview, bemängelte aber auch die Torausbeute: «Wir hatten ja genügend Torchancen und müssen früher in Führung gehen.»
Vor 7364 Zuschauern – darunter 350 Geflüchtete aus der Ukraine mit Freikarten – erzielten die Wolfsburgerinnen Lena Oberdorf (40. Minute) und Felicitas Rauch (80.) sowie Klara Bühl vom FC Bayern München (55.) die Tore für den zweifachen Weltmeister.
Popp nach langer Verletzungspause zurück
Kapitänin Popp gab ihr Comeback nach einjähriger Verletzungspause als Joker und bestritt ihr 112. Länderspiel. Mit diesem Erfolg führen die DFB-Frauen die Tabelle der Gruppe H mit 21 Punkten vor Serbien (15) und Portugal (13) an. Nur der Tabellenerste qualifiziert sich direkt. Bei noch drei ausstehenden Spielen kann Deutschland bereits am Dienstag (16.00 Uhr/ZDF) in der nächsten Partie in Serbien alles klar machen.
Bei Graupel- und Regenschauern zu Beginn vergaben die Gastgeberinnen gleich einige dicke Chancen. Fünf Spielerinnen vom Champions-League-Halbfinalisten und Bundesliga-Spitzenreiter VfL Wolfsburg standen in der Startelf. Darunter war auch die starke Svenja Huth, die die Spielführer-Binde nach einer Stunde mit einem Lächeln Popp übergab.
Außerdem begann Regisseurin Dzsenifer Marozsan: Die 29-Jährige von Olympique Lyon hatte beim Arnold Clark Cup im Februar in England verletzt gefehlt. Aber auch bei ihr fehlte oft die Präzision. Nach einer Ecke von Huth köpfte Oberdorf dann aber zum 1:0 ein.
Die «Nationalspielerin des Jahres» auf der Bank
Torjägerin Lea Schüller vom FC Bayern wurde vor dem Anpfiff als «Nationalspielerin des Jahres» ausgezeichnet, saß aber nur auf der Bank. Mit einem Kopfball ihrer Clubkollegin Lina Magull sorgte das deutsche Team nach Wiederanpfiff gleich wieder für Torgefahr. Es ging aber weiterhin oft zu ungenau nach vorne. Eine Münchner Coproduktion mit Giulia Gwinn und Bühl führte dann zum 2:0.
Mit der Hoffenheimerin Jule Brand und Laura Freigang von Eintracht Frankfurt brachte Voss-Tecklenburg noch zwei frische Angreiferinnen. Nach einem schönen Zuspiel von Popp verpasste Freigang das dritte Tor, ehe Rauch dies gelang. Weitgehend beschäftigungslos blieb DFB-Torhüterin Merle Frohms.
«Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Spiel heute. Ich glaube, wir konnten sehr viele Sachen umsetzen», sagte Torschützin Bühl. In den nächsten Wochen liegt der Fokus bei den DFB-Frauen auf der Vorbereitung für die EM im Juli in England. Dabei hat der Rekord-Europameister (acht Titel) mit Dänemark, Spanien und Finnland eine starke Gruppe erwischt. Im September muss die deutsche Auswahl noch in der WM-Qualifikation in der Türkei und Bulgarien antreten.
Weitere Nachrichten
Pogacar über Gelbes Trikot überrascht: «Fühlt sich gut an»
Tedescos Belgier haben Spaß vor Achtelfinale
Rassistische Kommentare gegen Ansah: DLV prüft Strafanzeige