24. November 2024

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Bitterer Sieg gegen VfB: BVB mit neuen Verletzungssorgen

Borussia Dortmund bleibt das Verletzungspech treu. Gleich drei Spieler müssen vorzeitig vom Platz. Trotzdem festigt der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga seine Position.

Marco Rose konnte nicht lachen. Der Trainer hat mit Borussia Dortmund einen bitteren Sieg eingefahren. Ungeachtet neuer Verletzungssorgen hat der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga beim VfB Stuttgart mit 2:0 (1:0) gewonnen.

Dank zweier Joker-Tore von Julian Brandt (12. Minute/71.) hat das Team von Trainer Marco Rose vor 58.248 Zuschauern eine Reaktion auf die deftige 1:4-Pleite gegen RB Leipzig in der Vorwoche gezeigt und ist seinem Ziel Champions League in der kommenden Saison einen großen Schritt näher gekommen. Der Tabellen-15. Stuttgart droht dagegen das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz, sollten Arminia Bielefeld beim VfL Wolfsburg und Hertha BSC gegen den 1. FC Union gewinnen.

Brandt mit zwei Toren der Matchwinner

«Die beste Antwort, die die geben kannst, ist gewinnen. Das ist das, was die Fans am ehesten positiv stimmt», sagte Brandt, der in der 6. Minute für den erneut verletzten Giovanni Reyna in die Partie gekommen war. Der Nationalspieler kann sich mit seinem Tor sogar über einen Eintrag in die Geschichtsbücher freuen: Der Treffer in der 12. Minute war das früheste Tor eines Einwechslers in der Bundesliga-Historie.

Nach Reyna mussten in der ersten Halbzeit auch Mahmoud Dahoud sowie in der Pause Mats Hummels verletzt ausgewechselt werden. «Gio ist wieder fix und fertig», sagte Rose im Streamingdienst DAZN und bestätigte eine Schulterverletzung bei Dahoud sowie muskuläre Probleme bei Hummels.

VfB beklagt Chancenverwertung

«In unserer Situation brauchen wir Punkte, die haben wir heute leider nicht geholt», sagte der enttäuschte Stuttgarter Pascal Stenzel. «Wir waren eine Mannschaft, die dagegen halten konnte gegen Borussia Dortmund. Am Ende lag es leider mal wieder an der Chancenverwertung bei uns», monierte Atakan Karazor.

Schon nach nicht einmal zwei Minuten ereilte die Dortmunder einmal mehr das Pech. Bei einem Sprint am Spielfeldrand verletzte sich Reyna und fasste sich sofort an den hinteren rechten Oberschenkel. Mit Tränen der Wut und Enttäuschung ging der Youngster vom Platz direkt in die Kabine und wurde auf dem Weg von seinen Mitspielern getröstet. Der 19-jährige US-Nationalspieler hatte zuletzt schon wegen Oberschenkelproblemen längere Zeit aussetzen müssen.

Von dem Schrecken erholte sich der BVB jedoch überraschend schnell. Zuerst schoss Raphael Guerrero in der 8. Minute an den Pfosten des Stuttgarter Tores. Nur vier Minuten später dann war es ausgerechnet der notgedrungen eingewechselte Brandt, der einen Konter nach Hereingabe von Erling Haaland zum 1:0 abschloss. Der Treffer wurde noch vom Videoschiedsrichter überprüft, dann aber gegeben.

Reyna und Dahoud beim BVB verletzt raus

Der VfB Stuttgart zeigte sich unbeeindruckt von dem frühen Rückstand und bot dem BVB Paroli. So entwickelte sich eine lebhafte Partie, in der beide Teams mit Tempo spielten und Torchancen kreierten. Zählbares aber sprang zunächst nicht heraus. Bei den Gastgebern wurde der wegen einer Corona-Infektion fehlende Stürmer Sasa Kalajdzic schmerzlich vermisst.

Nach gerade einmal einer halben Stunde dann der nächste personelle Rückschlag für die Dortmunder. Bei einem Zweikampf verletzte sich Dahoud an der rechten Schulter, versuchte noch weiter zu spielen, musste dann aber mit schmerzverzerrtem Gesicht aufgeben. Der Mittelfeldspieler wurde in der 36. Minute durch Axel Witsel ersetzt.

Nach der ersten Halbzeit blieb Hummels, der offenbar muskuläre Probleme hatte, in der Kabine. Für den Abwehrchef kam Dan-Axel Zagadou für die zweiten 45 Minuten. Der VfB versuchte, die personell gebeutelten Dortmunder mit Pressing früh unter Druck zu setzen. Nach einer solche Balleroberung kam Pascal Stenzel in der 61. Minute frei zum Schuss, traf aber nur die Latte des BVB-Tores. Zehn Minuten darauf sorgte Brandt mit seinem zweiten Treffer per Distanzschuss für die Entscheidung.

Von Maximilian Wendl und Martin Kloth, dpa