23. November 2024

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«Riesige Chance» für Fußball im Kampf gegen Antisemitismus

Vertreter aus der Bundesliga und von jüdischen Gemeinschaften haben die Bedeutung des Profifußballs im Kampf gegen Antisemitismus hervorgehoben.

«Wir sind eben viel mehr als nur ein Fußballverein. Wir müssen und wollen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, insbesondere abseits des Fußballplatzes. Denn Antisemitismus war und ist mehr denn je eine Gefahr im hier und heute», sagte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer auf dem Fachtag «Antisemitismus und Profifußball: Herausforderungen, Chancen, Netzwerk» in Dortmund.

«Es geht um Beständigkeit und um eine ernsthafte, langfristige und vor allem nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema», sagte Cramer. «Es geht darum, Antisemitismus schon in seinen Anfängen zu erkennen und klar zu benennen, denn nur durch eine glaubwürdige Aufarbeitung und Beschäftigung damit können wir unseren gesellschaftlichen Einfluss geltend machen. Und vor allem etwas in den Köpfen der Menschen bewegen und auslösen.»

«Riesige Chance»

Der Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, Maram Stern, betonte ebenfalls die Macht des Fußballs. «Das enge Verhältnis der Vereine zu den Millionen Fußballfans ist meiner Meinung nach eine riesige Chance im Kampf gegen Antisemitismus», sagte er und ergänzte an die Clubvertreter gerichtet: «Dabei sind Sie und Ihre Vereine, denen Fans aus allen Gesellschaftsschichten folgen, in der einzigartigen Position, Gespräche und Prozesse anzustoßen, die wir alle benötigen.»

Das Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Fußball Liga, Ansgar Schwenken, stellte die aktuelle Bedeutung des Kampfes gegen Antisemitismus heraus. «Antisemitismus ist und bleibt eine wachsende Bedrohung», sagte der 52-Jährige. «Eine Bedrohung für die Jüdinnen und Juden in Deutschland. Aber auch eine Bedrohung für unser demokratisches Gemeinwesen.»

Im Jahr 2021 wurden vorläufigen Zahlen zufolge, die der Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium Mahmut Özdemir (SPD) nannte, 3028 antisemitische Straftaten erfasst. 63 davon waren Gewaltdelikte.