Bei seiner leidenschaftlichen «Friedensbotschaft» zur Eröffnung der Winter-Paralympics in Peking ist der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, Andrew Parsons, vom chinesischen Staatsfernsehen teilweise zensiert worden.
Seine Rede wurde nicht vollständig und vielmehr paraphrasierend übersetzt. Es fehlten wichtige Sätze wie: «Ich bin entsetzt, was gerade jetzt in der Welt passiert» und «Das 21. Jahrhundert ist eine Zeit für Dialog und Diplomatie, nicht Krieg und Hass». Dabei hatte Parsons Russland und die Ukraine nicht namentlich genannt.
Möglicherweise damit die Diskrepanz dem englischkundigen Zuhörer nicht auffällt, wurde der Originalton plötzlich weggedreht. Wegen der Verkürzung trug der Übersetzer, der offensichtlich einen Redetext vor sich hatte, auch schon Teile vor, die Parsons noch nicht gesagt hatte. Um wieder synchron zu werden, machte der Übersetzer eine ungewöhnlich lange Pause, obwohl Parsons weiter redete.
Trotzdem erfuhren chinesische Zuschauer andere Kernaussagen seiner Rede wie etwa, dass sein Komitee nach einer besseren und inklusiveren Welt strebe – frei von Diskriminierung, Hass und Ignoranz. Auch wurde Parsons korrekt zitiert, dass paralympische Sportler wüssten, dass der Gegner kein Feind sei und Gemeinsamkeit weiter bringe.
Als «strategischer Partner» Russlands steht China an der Seite von Präsident Wladimir Putin. Peking hat die Invasion nicht verurteilt und gibt Russland sogar Rückendeckung in dessen Rechtfertigung des Krieges, kritisiert die USA und die Osterweiterung der Nato.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte Putin auch als Ehrengast bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele am 4. Februar in Peking hofiert, während andere Länder wie die USA die Feier wegen ihrer Kritik an China politisch boykottiert hatten.
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