Eine nicht gestattete Solidaritätsaktion für die Ukraine hat bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in der Halle in Leipzig für Unmut bei 3000-Meter-Meister Maximilian Thorwirth gesorgt.
Thorwirth zeigte sich nach seinem Sieg wütend darüber, dass ein Athlet eine Ukraine-Fahne auf seinem Arm nach der Kontrolle der Wettkampfkleidung vor dem Start habe abkleben müssen. «Wenn das nicht mehr machbar ist, dann bin ich einfach nur traurig», sagte Thorwirth, der nach Verbandsangaben mit einem gelb-blauen Armband lief, in der ARD.
«Disqualifiziert mich doch», hatte der Düsseldorfer direkt nach seinem Rennen in der Halle im Sieger-Interview entrüstet gerufen und unter Hinweis auf die Schweigeminute vor Wettkampfbeginn gefragt, «was wir hier machen». Mit der Geste war der Opfer der russischen Invasion in der Ukraine gedacht worden. Auf dem Videowürfel in der Arena war dazu eine gelb-blaue Ukraine-Fahne zu sehen.
Der DLV-Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska sprach mit Thorwirth und betonte, der Deutsche Leichtathletik-Verband fühle mit dem ukrainischen Volk und habe ein klares Bekenntnis gezeigt. Er könne die Emotionen absolut nachvollziehen. Manchmal müsse man darüber nachdenken, wie man mit Regelwerk, Bühnen und mündigen Athleten umgehe und ob Regelwerke nicht angepasst würden. Es sei die richtige Entscheidung, dass niemand disqualifiziert worden sei. Der Abwägungsprozess sei kein einfacher, räumte Gonschinska ein.
Thorwirth äußerte zwar Zweifel, dass die Aktionen der Athleten etwas änderten, man wolle aber wenigstens zeigen, «dass wir an die Leute denken». Momentan sei alles andere wichtiger als Sport.
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