Der stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, der CSU-Politiker Thomas Erndl, hat nach dem Angriff auf die Ukraine einen generellen Sport-Boykott für Russland gefordert.
«Für mich ist klar, dass russische Mannschaften an internationalen Wettkämpfen nicht mehr teilnehmen dürfen, solange die Aggression in der Ukraine besteht. Da müssen alle Sportverbände eine klare Haltung beziehen», sagte Erndl der «Welt». «Russische Vereine müssen von diesen Wettkämpfen ausgeschlossen bleiben», meinte der 47-Jährige.
Bislang sind von den internationalen Verbänden nur Sportveranstaltungen in Russland abgesagt worden. Unter anderem wurde das Champions-League-Finale am 28. Mai von St. Petersburg nach Paris verlegt. Das Formel-1-Rennen in Sotschi wurde ganz abgesagt. Auch der Ski-Weltverband Fis hat als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine alle noch ausstehenden Weltcups in Russland in diesem Winter gestrichen. Die Fis hat jedoch auch klargestellt, dass russische Athleten weiterhin an allen Wettbewerben unter russischer Flagge teilnehmen dürfen. Allerdings würden bei den Zeremonien weder die russische Hymne gespielt noch die Landesfahne gehisst.
Im Fußball etwa muss der Bundesliga-Club RB Leipzig im Achtelfinale der Europa League gegen Spartak Moskau antreten. Das Hinspiel wird am 10. März in der Red Bull Arena angepfiffen, eine Woche später wird das Rückspiel auf neutralem Boden ausgetragen. Das hatte die UEFA bereits vor der Auslosung beschlossen. Auch im Handball und Basketball ist es ähnlich.
Fußball-Profi Yussuf Poulsen von RB Leipzig sagte zu einem möglichen Boykott von Spielen gegen Teams aus Russland: «Sie haben sich sportlich qualifiziert. Solange sich die UEFA nicht anders entscheidet und wir auf einem anderen (neutralen) Platz spielen, ist es einfach so.» Poulsen betonte aber auch, dass sie als Fußballer keine anderen Menschen seien und das, was in der Ukraine passiere, genauso wahrnähmen und mitleiden würden wie alle anderen.
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