23. November 2024

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Union in Bielefeld ohne Kruse erneut sieglos

Chancen gab es reichlich, aber keine Tore. Union Berlin muss nach dem Abgang von Max Kruse weiter auf den ersten Punktgewinn warten. Dagegen geht es in Bielefeld weiter aufwärts - dank Masaya Okugawa.

Viel Ballbesitz, wenig Torgefahr – Union Berlin hat ohne Max Kruse im Kampf um die internationalen Plätze weiter an Boden verloren. Auch das dritte Spiel in Abwesenheit des Ende Dezember nach Wolfsburg gewechselten torgefährlichen Routiniers ging verloren.

Wie schon zuvor gegen Augsburg (0:2) und Dortmund (0:3) blieb das Team von Trainer Urs Fischer erneut ohne Treffer. «Um Tore zu erzielen, braucht es eine gewisse Überzeugung und Leichtigkeit. Die haben wir im Moment nicht. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu viel darüber sprechen», warnte Fischer, «wir haben es schon in den Köpfen».

Fahrlässige Umgang mit Torchancen

Drei Niederlagen in Serie gab es für die Berliner zuletzt vor fast zwei Jahren rund um den Corona-Lockdown von März bis Mai 2020. Vor allem der fahrlässige Umgang mit Torchancen bereitet Trainer Fischer zunehmend Kopfzerbrechen. Zwar übernahm sein Team in der 2. Halbzeit die Regie, belohnte sich aber nicht für den großen Aufwand. «Wir hatten zwei, drei große Möglichkeiten, um auf die Führung der Arminia zu reagieren», klagte der Schweizer Fußball-Lehrer.

Auf Fragen nach dem Abgang von Kruse reagieren alle Beteiligten mittlerweile genervt: «Wir reden nicht mehr über dieses Thema und konzentrieren uns auf uns. Dann gibt es bald keine Fragen zu Kruse mehr», sagte Grischa Prömel.

«Zu Hause zu gewinnen, ist immer das Schönste»

Anders als die Berliner befinden sich die Bielefelder im Aufwind. Nach nur einer Niederlage in den vergangenen acht Bundesliga-Spielen kletterten die Ostwestfalen zumindest für einen Tag auf Rang 14 und liegen mittlerweile bereits sechs Punkte von einem direkten Abstiegsplatz entfernt. «Wir sind total happy, dass wir heute einen Sieg feiern durften. Wir haben eine leidenschaftliche Mannschaft gesehen.»

Zum wiederholten Mal stellte Masaya Okugawa seine mittlerweile große Bedeutung für die Arminia unter Beweis. Der 25 Jahre alte Japaner schlug zu, als sich die Berliner gerade anschickten, die Kontrolle das Spiel zu übernehmen. Sein achter Saisontreffer (53. Minute) nach Vorarbeit des starken Patrick Wimmer bescherte seinen Team den von den 10.000 Fans euphorisch gefeierten zweiten Heimsieg. «Zu Hause zu gewinnen, ist immer das Schönste. Dass es für uns der erst der zweite Heimsieg war, hört sich erstmal wild an. Aber es waren viele Unentschieden dabei, die Leistungen waren immer da», kommentierte Wimmer.

Dass Okugawa nach zuletzt kleiner Formschwäche wieder zu alter Stärke fand, wertete Trainer Kramer als Indiz für die große Geschlossenheit der Mannschaft und den Zuspruch seiner Mitspieler: «Wir freuen uns, dass wir das alle gemeinsam wieder hinbekommen haben.» Dieser Zusammenhalt trug seiner Einschätzung nach auch dazu bei, dass sein Team auf das ernüchternde 0:2 vor einer Woche in Hoffenheim positiv reagierte: «Wenn man gefallen ist, ist es immer gut, wenn man wieder aufsteht.»

Von Heinz Büse, dpa